25.05.19
Bürgerinitiative fordert Bürgermeister auf sich zu wehren
Karlstein/Landkreis Berchtesgadener Land/Salzburg - Die Ankündigung der Salzburger den Verkehr am Walserberg über Bayern von der Autobahn zu leiten schlägt hohe Wellen. Auch die Bürgerinitiative Transitfreies Karlstein äußert sich jetzt über die österreichischen Pläne.
Bundesinnenminister Horst Seehofer von der CSU hat Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer von der ÖVP versprochen, eine dritte Kontrollspur auf dem Walserberg einzurichten. Nur so lassen sich bayerische Grenzkontrollen und die Stausituation verbessern, finden die Salzburg. Die Hauptreisezeit steht kurz bevor und getan hat sich nichts. Die Salzburger holen deshalb zum Gegenschlag aus: Sie haben angekündigt - die BAYERNWELLE berichtet - ihre Ausweichstrecken über Salzburg Süd/Anif, Grödig und Wals dicht zu machen. Stattdessen soll der Verkehr über Bayern geleitet werden. Genau gesagt über Marktschellenberg und Berchtesgaden.
Zu den Plänen hat sich in dieser Woche auch Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp im BAYERNWELLE-Interview geäußert. Er wendet sich ans Innenministerium, um die Salzburger Pläne dort zu besprechen. Grundsätzlich hält er die Reaktion der Salzburger aber für trotzig; so gehe man nicht mit den Nachbarn um, sagte Rasp weiter.
Die Bürgerinitiative Transitfreies Karlstein fordert die Bürgermeister aller Kommunen, nicht nur Berchtesgadenes Bürgermeister Franz Rasp, entlang der Strecke von der österreichischen Autobahn über Bayern auf sich zu wehren.
Außerdem sagen sie: Die bayerische Landesregierung und der Verkehrsminister seien gefordert. Denn das Problem sei ein Problem der Grenzkontrollen. Machen die Salzburger wirklich ihre Ausweichstrecken dicht und leiten den Ausweichverkehr auf der Autobahn über Bayern, dann sind nicht nur Berchtesgaden und Marktschellenberg betroffen. Wegen der Navis in den Autos wird es auch Bischofswiesen, Bayerisch Gmain, Bad Reichenhall und somit auch Karlstein und die Thumsee-Strecke treffen.
Die Bürgerinitiative „Transitfreies Karlstein“ sieht die Salzburger im Recht, heißt es in einer Mitteilung. Sie schützen ihre kleinen Gemeinden und leiten den Verkehr frühzeitig über Bayern. Schließlich seien die Staus eine Folge der bayerischen Politik.