25.01.23
Wie viel Zukunft hat der Wintersport?

Region - Der Wintereinbruch kommt von Jahr zu Jahr immer später. Das ist nicht nur ein Problem für die Skigebiete, sondern auch für den Wintersport generell. Der Chiemgau und das Berchtesgadener Land haben in den vergangenen Jahren viele Talente im Wintersport hervorgebracht.
Die letzten Wochen waren für Wintersportler in der Region nicht einfach. Es war zu warm, es gab zu wenig Schnee. Skigebiete in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land stellten vorübergehend den normalen Betrieb ein oder nahmen ihn noch gar nicht auf. Selbst mit Beschneiungsanlagen war es schwierig, für genug Schnee zu sorgen.
Wie viel Zukunft hat also der klassische Wintersport bei uns in der Region? Viel, glaubt Wilfried Däuber vom Skiclub Berchtesgaden. Er hält es für dringend notwendig, den Sportnachwuchs in der Region weiter zu fördern. Junge Menschen bräuchten Bewegung im Schnee. Und wenn es keinen natürlichen Schnee gibt, dann solle das eben Kunstschnee sein. Die Wintersportvereine sind trotz schlechter Winter guter Dinge bezüglich der Zukunft für den Wintersport. Däuber sagt, dass die Winter immer wieder schlecht sein können, aber auch wieder schneereichere Winter folgen werden.
Alexander Resch ist Vorstand vom Bob und Schlittenverband und rechnet damit, die Wettkämpfe an die veränderten Winterbedingungen anpassen zu müssen. Das heißt, dass diese terminlich nach hinten verlegt werden könnten.
Kritik an künstlicher Beschneiung kommt vom Bund Naturschutz: "Eine große Schneekanone braucht pro Winter etwa so viel Strom wie ein Vier-Personen-Haushalt in zwei Jahren", sagt Beate Rutkowski vom Bund Naturschutz im Landkreis Traunstein. Die Schneekanonen machten viel Lärm und der künstliche Schnee sei dichter und schwerer als normaler Schnee. Damit habe er Auswirkungen auf den Boden und die Pflanzen.
Auf einen anderen Wintertourismus setzen dagegen inzwischen die heimischen Bergsteigerdörfer Schleching, Sachrang und Ramsau: Keine Skipisten, sondern Naturerlebnis – und das sei sehr gefragt, heißt es zum Beispiel aus Schleching.