25.08.20
Studie: Zu wenig Personal in Kitas

Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - In den letzten Jahren haben auch die Gemeinden in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land viele neue Kitas gebaut. Aber: Nicht überall gibt es genug Personal, um auf die Bedürfnisse der Kinder eingehen zu können.
Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung kommt zu dem Ergebnis, dass in zwei Dritteln der bayerischen Kindergärten und Krippen Personal fehlt. Das gilt auch für unsere Region. Beispiel: Im Berchtesgadener Land muss eine Erzieherin in einer Krippe (rechnerisch) vier Kinder beaufsichtigen. Laut Bertelsmann Stiftung sollten es maximal drei sein. Auch in den Kindergärten liegen beide Landkreise leicht über den empfohlenen Werten: statistisch sollte sich ein Mitarbeiter im Kindergarten um 7,5 Kinder kümmern - in unseren beiden Landkreisen sind es 7,7. Je mehr Kinder ein Erzieher / eine Erzieherin zu beaufsichtigen hat, desto weniger Zeit ist für das einzelne Kind - und darunter leidet die frühkindliche Förderung.
Auffällig außerdem, laut der Studie: Das Personal in Kitas und Kindergärten ist bei uns in der Region deutlich schlechter ausgebildet als in anderen Bundesländern. Nur etwa 50% der Erzieher und Erzieherinnen hat eine entsprechende Fachschule abgeschlossen. In manchen Regionen Deutschlands liegt der Anteil bei 80-90%.
Die bayerische Familienministerin Carolina Trautner hat die Studie in einer ersten Reaktion kritisiert. Sie verkenne das hohe Engagement der Beschäftigten in den bayerischen Kindertageseinrichtungen, sagte Trautner. "Seit Jahren beurteilt die Bertelsmann Stiftung die Qualität der Kindertagesbetreuung anhand von ihr selbst willkürlich zum Qualitätsmesser erhobenen Zahlen", so die Ministerin.