19.10.21
Sprit: Viele Autofahrer weichen nach Österreich aus

Region - Die Spritpreise an den Tankstellen zwischen Chiemsee und Königssee steigen. Erst am Montag hat der ADAC einen neuen Rekordpreis für Diesel in Deutschland vermeldet (1,55 Euro pro Liter). Gerade in Grenznähe sorgt das wieder verstärkt für Tanktourismus.
Viele bayerische Autofahrer nehmen ein paar Kilometer in Kauf, um nebenan in Salzburg oder Tirol zu tanken. Der Unterschied pro Liter kann 20 oder sogar 30 Cent ausmachen. "Das führt zu mehr Verkehr, gerade in den grenznahen Gebieten", sagt Katja Legner vom ADAC. Sie sagt: "Ein paar Cent zu sparen - an einer Tankstelle jenseits der Grenze - macht nur dann Sinn, wenn ich nicht viele Kilometer hin- und zurückfahren muss."
Die Situation hat sich heuer wieder verschärft
Die grundsätzliche Situation ist ja nicht neu: Schon vor zwanzig Jahren war der Sprit in Österreich deutlich günstiger und es gab den Begriff des "Tanktourismus". In Deutschland ist die Steuerbelastung beim Sprit aber deutlich höher als in Österreich. Unter anderem wird seit Anfang des Jahres auch noch der CO2-Preis erhoben (im Schnitt 7 oder 8 Cent) pro Liter. Das macht den Preisunterschied zu Nachbarländern noch größer. Weil derzeit auch der Rohölpreis deutlich steigt, liegt der Spritpreis eben so ungewöhnlich hoch.
Wie sich der Spritpreis in Deutschland genau zusammensetzt, lesen Sie hier
Übrigens: Ab Mitte 2022 wird auch Österreich eine Art "CO2-Preis" auf seinen Sprit erheben. Der Preisunterschied dürfte dann nicht mehr ganz so groß sein wie derzeit.
Grundsätzlich rät der ADAC, möglichst abends zu tanken: Untersuchungen hätten ergeben, dass der Sprit normalerweise zwischen 18.00 und 22.00 Uhr an einem Tag am günstigsten sei.