06.11.24
Überblick über Entwicklungen in der Chiemgau Arena – Netzwerktreffen mit Vertretern aus sämtlichen Branchen

Podiumsdiskussion mit Moderator Karlheinz Kas
© BAYERNWELLE
Ruhpolding – „Wir wollen Menschen vereinen, die mit Leidenschaft für den Biathlon ausgestattet sind und sich gegenseitig anzünden und zum brennen bringen!“, das waren die einleitenden Worte von Timo Gerhold, dem Geschäftsführer der Chiemgau Arena in Ruhpolding am Abend beim Auftakt zum Business-Netzwerk der Chiemgau Arena.
Ein Treffen, bei dem sich künftig Unternehmen austauschen können und bei dem auch über die Entwicklungen der Chiemgau Arena und die Planungen zum BMW IBU Biathlon Weltcup in Ruhpolding informiert werden soll. Denn OK-Präsident Herrmann Hipf betonte, dass aus der Bevölkerung oft die Frage kommt: „Was machen die da hinten eigentlich?“ Und genau das soll in Zukunft transparenter gemacht werden. "Denn alles was „da hinten“ passiert, passiert zum einen für den Ort, aber auch für den Nachwuchs und somit für die Kinder und Jugendlichen.", so etwa Hipf weiter.
Bleibt Weltcup in Ruhpolding?
So gab es zum Auftakt spannende Podiumsdiskussionen zum Beispiel über die Zukunftsausrichtung der Chiemgau Arena Ruhpolding und des BMW IBU Biathlon Weltcups. Hierfür war Jörg Flechter, der Vorsitzende des Deutschen Skiverbandes e. V. zu Gast. Er berichtete darüber, dass sich im Biathlon-Sport in den letzten Jahren viel verändert hat. „Biathlon hat eine unheimliche Dynamik bekommen. Früher sind nur um die 10 Staffeln an den Start gegangen, heute haben um die 20 Nationen eine Staffel.“, so Flechter.
Die starke Beteiligung, von immer mehr Nationen, lässt aber auch immer wieder die Frage aufkommen, ob Ruhpolding den Weltcup auch in Zukunft noch ausrichten darf. Immerhin hat Deutschland mit Oberhof und Ruhpolding gleich zwei Weltcups, während andere gar keinen haben. Den Zuschlag für die Durchführung der Weltcups werden im olympischen Zyklus vergeben. Also alle vier Jahre vergibt die IBU die Zuschläge an die Standorte. Nächstes Jahr im Frühjahr ist es wieder soweit. Aktuell hat Ruhpolding den Weltcup 2025 und 2026 fest in der Tasche. Was danach kommt? Darüber macht sich OK-Präsident Herrmann Hipf keine Sorgen. Im BAYERNWELLE-Interview erklärt er: „Wir haben momentan kein Bauchweh, weil die größten Sponsoren aus Deutschland kommen, was ein guter Punkt für uns ist, warum in Deutschland zwei Weltcups stattfinden. Wir haben jedes Jahr eine Inspektion der IBU und die waren schon vor Ort und haben sich alles angeschaut und es sieht sehr positiv aus. Wir gehen schon davon aus, dass wir wieder mit dabei sind.“ Was aber auch viel Arbeit bedeutet, denn es müssen viele Punkte erfüllt werden.
Biathlon für heimische Wirtschaft extrem wichtig
Für die Region ist es natürlich nicht nur wegen des Events an sich von Vorteil, es profitieren viele Akteure vom Biathlon Weltcup. Als größtes Event der Region, das weltweit im Fernsehen übertragen wird, kann ihn vor allem auch die heimische Wirtschaft für sich nutzen. Auch darüber gab es am Abend eine Podiumsdiskussion. Mit dabei auch Dr. Birgit Seeholzer, die Geschäftsführerin der Chiemgau GmbH. Sie betonte, dass der Weltcup ein Aushängeschild für die Region ist und junge Fachkräfte bundesweit auf den Chiemgau aufmerksam gemacht werden. Fachkräfte, die vielleicht auch mal beim Weltcup in Ruhpolding waren und merken, dass unsere Region viel zu bieten hat. Fachkräfte, die dann vielleicht in den Chiemgau ziehen und dazu beitragen, das Problem Fachkräftemangel zu lösen. Laut Seeholzer will die Chiemgau GmbH auch in Zukunft noch mehr mit der Chiemgau Arena zusammenarbeiten, um Synergien zu schaffen.
Die Chiemgau Arena ist aber, wie erwähnt, nicht nur für den Biathlon Weltcup im Januar da, sie ist darüber hinaus auch für Nachwuchssportler Trainingsstützpunkt. Und das in den nächsten zwei Jahren kostenfrei, wie Timo Gerhold bekannt gegeben hat. Denn gemeinsam mit Libella konnte ein Projekt gestartet werden, das kostenfreien Trainingsbetrieb für Vereine in der Chiemgau Arena ermöglicht und somit die Familien der Region unterstützt.
Wie wichtig der Stützpunkt für die Sportler ist, darüber hat Moderator Karlheinz Kas am Abend auch mit der ehemaligen Biathletin Denise Herrmann-Wick und Tobias Angerer gesprochen. Bürgermeister Justus Pfeifer betonte, dass die Gemeine alles daran setzt, den Standort zu sichern und weiterhin bestmögliche Trainingsbedingungen zu schaffen.