21.05.25
Stechmückenbekämpfung: Wie ist der aktuelle Stand?

© BAYERNWELLE
Verband informierte den Umweltausschuss des Landkreises
Chiemsee – Nach der regelrechten Mückenplage 2024 am Chiemsee stellt sich derzeit die Frage: Wie sieht es heuer aus? Darüber hat heute der Abwasser- und Umweltverband Chiemsee den Umweltausschuss des Landkreises Traunstein informiert. Er ist für die Stechmückenbekämpfung am Chiemsee zuständig.
Aktuell gibt es in ganz Deutschland besonders wenige Stechmücken. Das liegt an der Trockenheit: Den Mücken fehlen geeignete Brutplätze, weil Überschwemmungsgebiete und Tümpel vielerorts ausgetrocknet sind. Mit Blick auf den Sommer muss das jedoch nicht viel bedeuten. Viele Naturschützer betonen, dass bereits ein Starkregenereignis oder eine Überschwemmung ausreichen kann – und schon könnte es auch in der Region wieder viele Mücken geben. Das liegt daran, dass einige Mückenarten besonders resistente Larven in Überschwemmungsgebieten ablegen. Werden diese Gebiete überflutet, schlüpfen die Mücken. Dementsprechend könnte es heuer – abhängig vom Wetter – durchaus noch zu einer starken Mückenvermehrung kommen. Und das wiederum könnte eine Bekämpfung am Chiemsee notwendig machen.
Das Problem in den vergangenen Jahren am Chiemsee: Die Stechmücken dürfen erst ab einem bestimmten Pegelstand bekämpft werden. Oftmals sind die Mückenlarven bei Erreichen des Pegels aber zu weit entwickelt, das Mittel zeigt keine Wirkung mehr. Das soll sich nun ändern: Wie der Verband den Umweltausschuss des Landkreises heute informiert hat, habe man bei der Regierung von Oberbayern einen entsprechenden Antrag eingereicht. Damit könnten die Stechmücken am Chiemsee künftig unabhängig von den Pegelständen bekämpft werden. Außerdem sollen die Chiemsee-Gemeinden einen Mückenverantwortlichen bestimmen, um bei Starkregen-Ereignissen schneller reagieren zu können.