06.03.25
Obwohl Opfer zweifelt: Betrüger erbeuten mit "Schockanruf" 165.000 Euro

Mutmaßlicher Abholer ab heute vor Gericht
Traunstein / Bergen - Erneut steht ein mutmaßliches Mitglied einer „Schockanrufer-Bande“ vor dem Landgericht Traunstein. Der 26-Jährige Kölner soll als Abholer unter anderem Wertsachen in Höhe von 165.000 Euro von einer Seniorin aus Bergen erbeutet haben. Und das, obwohl dem Opfer zwischenzeitlich Zweifel gekommen waren.
23. März 2024: Das Telefon einer Seniorin aus Bergen klingelt. Am anderen Ende der Leitung: Betrüger, die sich als Enkel des Opfers und Staatsanwaltschaft ausgeben. Der Enkel hätte einen tödlichen Unfall verursacht, es müsse nun eine Kaution hinterlegt werden. Dem Opfer kommen Zweifel. Die Seniorin legt auf und ruft ihren echten Enkel an, mit der Bitte, die Polizei zu verständigen. Als kurz darauf wieder das Telefon der Seniorin klingelt, glaubt sie, nun mit der echten Polizei zu sprechen. Doch falsch: Wieder sind die Betrüger am Werk, und können sie nun zur Zahlung einer Kaution überreden. So hinterlegt sie am Dorfplatz von Bergen 65 sogenannte "Krügerrandmünzen" - Goldmünzen mit einem Gesamtwert von 165.000 Euro. Erst am nächsten Tag bemerkt sie den Betrug. Der mutmaßliche Abholer bei dem Betrug steht ab heute vor dem Traunsteiner Landgericht. Der Vorwurf: banden- und gewerbsmäßiger Betrug.
Am kommenden Montag soll das Urteil fallen.