29.01.20
Eingestürztes Haus an der B304 wird Besitzer zum Verhängnis

Traunstein - Der ein oder andere erinnert sich vielleicht noch an den vergangenen Winter: an der Salzburger Straße in Traunstein ist ein altes Haus unter den Schneelasten zusammengebrochen. Teile davon sind direkt auf der Bundesstraße gelandet. Das, was übriggeblieben ist, wird dem Hausbesitzer jetzt zum Verhängnis.
+++ Update +++
Es war ein kurzer Schock für alle Autofahrer, als vor einem Jahr mitten im Feierabend das mittlerweile doch ziemlich runtergekommen Haus unmittelbar an der B304 eingestürzt ist. Passiert ist damals niemandem was. Das Problem bis heute: Die übrig gebliebenen, gesundheitsschädlichen Asbestplatten wurden noch nicht vollständig entsorgt. Der Eigentümer wurde deshalb zu sechs Monaten auf Bewährung verurteilt. Ein zweiter Angeklagter, der einen Teil der Asbestplatten bereits auf eigene Faust, allerdings nicht fachgerecht, entsorgt hat, wurde ebenso verurteilt. Bei ihm sind es acht Monate auf Bewährung. Das Amtsgericht hat an das Urteil noch eine weitere Bedingung geknüpft: Der Eigentümer hat sechs Monate Zeit, entweder die Reste des Hauses fachgerecht entsorgen zu lassen oder er verkauft das Grundstück. An die Stadt Traunstein oder den Staat. Sollte weder das eine, noch das andere innerhalb der Frist passieren, dann wird dem Eigentümer das Grundstück enteignet. Die Frist wiederum beginnt dann, sobald das Urteil rechtskräftig ist.
+++ Erstmeldung +++
Der Hausbesitzer steht heute vor dem Amtsgericht Traunstein. Grund dessen ist, in dem Haus war Asbest verbaut. Das wusste der Besitzer. Und was wir wissen: Asbest ist hochgradig krebserregend und gesundheitsgefährdend. Durch den Einsturz des Hauses ist der Asbest außerdem noch lange Zeit offengelegen. Unmittelbar nach dem Einsturz ist der Hausbesitzer zwar darauf hingewiesen worden, dass er die eingestürzten Bauteile des Hauses sichern, abbrechen und entsorgen muss – passiert ist das aber nichts.
Der Mann wurde angeklagt, weil er gesundheitsgefährdende Abfälle nicht weggeschafft hat und außerdem in Kauf genommen hat, dass Gewässer, Luft und Boden verunreinigt werden können.