09.09.21
Diskussionen über bezahlbaren Wohnraum

Ruhpolding - In vielen Gemeinden zwischen Chiemsee und Königssee fehlen bezahlbare Wohnungen. So ist das auch in der Gemeinde Ruhpolding. Umso verärgerter reagieren einige Gemeindepolitiker und Bürger jetzt auf Pläne, die das Ruhpoldinger Wohnbauwerk offenbar hat.
Vor allem die Grünen in Ruhpolding sind wütend. Nach ihren Angaben plant das Wohnbauwerk der Gemeinde Ruhpolding derzeit, das sogenannte „Filitzgelände“ an einen Investor zu verkaufen. Die Befürchtung der drei Gruppierungen: Dieser Investor wolle dann keine Wohnungen für Normalverdiener bauen, sondern teure Mietwohnungen für Besserverdiener.
Bei einem Workshop haben sich Gemeindepolitiker mit Bürgern besprochen. Ergebnis: Sie wollen fordern, dass das Wohnbauwerk die Verhandlungen über das Filitzgelände sofort stoppt. Laut der Grünen ist der Anteil der Normal- oder Geringverdiener in Ruhpolding höher als im Landkreisschnitt. Umso wichtiger wären deswegen bezahlbare Wohnungen. Sonst würden einheimische Familien aus Ruhpolding wegziehen.
Stellungnahme des Ruhpoldinger Wohnbauwerks
Das Wohnbauwerk der Gemeinde Ruhpolding hat bestätigt, dass es das Filitzgelände gekauft hat und "entwickeln" will. Was genau mit dem Gelände passiert, sei noch nicht entschieden und alle Gespräche bisher in nicht-öffentlichen Sitzungen erfolgt. Das Wohnbauwerk weist allerdings grundsätzlich darauf hin, dass es für eine "gesunde Mischung aus günstigem Wohnraum und Gewerbeeinheiten" einstehe.
Weiter heißt es in einer Erklärung der Gemeinde Ruhpolding an die BAYERNWELLE: "Die Gemeinde Ruhpolding entwickelt bereits ein Projekt (Innerlohner Str. ), um hier neuen Wohnraum zu schaffen. Dies erfolgt in Abstimmung und Zusammenarbeit mit dem `Zweckverband Heimat Chiemgau´. Ebenso plant das katholische Siedlungswerk mit Unterstützung der Gemeinde 30 Wohnungen im Bereich St. Georgs-Siedlung, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen."