22.03.19
Die Plädoyers vor dem Landgericht
Traunstein/Altenmarkt - Seit mehreren Monaten steht ein 21-jähriger Altenmarkter vor dem Traunsteiner Landgericht. Er soll seine eigene Mutter umgebracht und anschließend in einem Waldstück bei Schnaitsee vergraben haben. Heute gab es die Plädoyers.
Die Staatsanwaltschaft beantragt neun Jahre Jugendhaft für den Angeklagten wegen Totschlags, sowie schwerer Körperverletzung. Die Verteidigung plädierte auf fünf Jahre. Beide gehen von Totschlag aus und nicht von Mord.
Zu berücksichtigen ist allerdings, dass der Angeklagte eine kombinierte Persönlichkeitsstörung hat. Die ist ungefähr mit einer Psychose gleichzusetzen. Und das heißt, dass seine Steuerungsfähigkeit während der Tat eingeschränkt gewesen sein könnte. Was zu einer verminderten Schuldfähigkeit führen kann.
Es war letztes Jahr an Halloween, als der junge Mann aus Altenmarkt gemeinsam mit einem Freund aus Trostberg das erste Mal vor Gericht war. Der 21-Jährige soll seine Mutter umgebracht und im Anschluss mit dem Freund im Wald bei Schnaitsee vergraben haben.
Der mitangeklagte Freund wurde schon nach einigen Wochen freigesprochen. Seitdem steht der 21-jährige Altenmarkter alleine vor Gericht. Zahlreiche Zeugen haben ihn belastet. Sein Stiefvater hat ausgesagt, wie zerrüttet die Familie und das Verhältnis zwischen Sohn und Mutter zum Zeitpunkt des Mordes war.
Die letzten Worte nach den Plädoyers gelten immer dem Angeklagten. Der sagte: "Was gelaufen ist, ist noch immer realitätsfern für mich. Ich würde es gerne rückgängig machen"
Das Urteil ist für nächsten Freitag geplant, also den 29. März.