20.04.23
Braunbär: Sorgen auch im Chiemgau

Rosenheim/Chiemgau - Das Auftreten eines Braunbären im Landkreis Rosenheim hat auch Politiker im Landkreis Traunstein hellhörig gemacht. Laut Medienberichten trieb sich der Bär zuletzt im Raum Oberaudorf herum.
Inzwischen hat das Bayerische Landesamt für Umwelt mitgeteilt, dass der Bär im Landkreis Rosenheim zwei Schafe gerissen und ein drittes schwer verletzt hatte. Zusammentreffen mit Menschen hat es demnach bisher nicht gegeben.
Der Chiemgauer Landtagsabgeordnete Klaus Steiner befürchtet mit dem Bären ähnliche Probleme wie mit dem Wolf: Es werde Konflikte mit der Weidehaltung vor allem auf den Almen geben. Aber auch um die Sicherheit für Wanderer in den Bergen macht sich Steiner Sorgen. Er fordert im BAYERNWELLE-Interview strikte Konsequenzen: "Wir müssen sofort einschreiten und den Schutzstatus ändern." Es müsse also auch bei Braunbären möglich sein, sie im Zweifelsfall abzuschießen. Andere Lösungsvorschläge wie hohe Zäune oder Schutzhunde hält Steiner in der Praxis für nicht realistisch: "Scharfe Schutzhunde auf den Chiemgauer Almen - das geht einfach nicht!"
Zumindest beim Wolf will der Freistaat Bayern eine Regelung ausarbeiten, die einen Abschuss erleichtert. Für den Braunbären sind konkrete Konsequenzen derzeit noch nicht absehbar.
Die nächste feste Bärenpopulation gibt es im Trentino in Norditalien, etwa 120km von Bayern entfernt. Von dort ziehen aber immer wieder einzelne Braunbären auch zu uns in den bayerischen Alpenraum.