20.01.21

Belastung? Ja. Überlastung? Nein! 

Landkreis Traunstein - Fast ein Jahr ist es her, als es den ersten Corona-Fall in unserer Region gegeben hat. Seitdem herrscht eine Ausnahmesituation - nicht nur in Kliniken, Schulen und Restaurants, sondern auch in den Gesundheitsämtern. Hier wird immer wieder von Überlastung gesprochen. Aber wie sieht es in der Region aus? Die BAYERNWELLE hat bei Dr. Wolfgang Krämer nachgefragt. Er ist Leiter des Gesundheitsamtes in Traunstein.

Im BAYERNWELLE-Interview erzählt Krämer, dass er zu Beginn der Pandemie 30 Mitarbeiter im Gesundheitsamt hatte. Heute sind es 80 und hinzu kommen 40 externe Mitarbeiter. Alle sind dabei, sich um die Belangen rund um die Corona-Pandemie zu kümmern. „Seit dem Beginn der Pandemie haben wir 6.400 positiv Getestete im Landkreis und damit einhergehend 16.800 Kontaktpersonen. Alle wurden von den Mitarbeitern telefonisch und schriftlich informiert. Das ist eine große Herausforderung und Belastung für die Mitarbeiter. Aber keine Überlastung, was negative Auswirkungen auf die Bürger hätte“, so etwa Dr. Wolfgang Krämer weiter.

Aktuell gelinge es dem Gesundheitsamt Traunstein, tagesaktuell zu informieren. Sprich: Alle Kontaktpersonen werden innerhalb von 24 Stunden angerufen und informiert. „Natürlich kann es hier auch mal zu Verzögerungen kommen. Wir erreichen manche auch nicht sofort und wir müssen nachtelefonieren. Und mal rutscht jemand durch. Das ist aber ein prozentual sehr geringer Anteil. Wir geben unser Bestes und sind aktuell auch personell so aufgestellt, dass wir die Lage gut meistern können.“ Nur Ende letzten Jahres, als die Zahlen kurzfristig sehr hoch waren, sei es zu Verzögerungen gekommen. Durch die Hilfe der Bundeswehr konnten diese aber eingearbeitet werden.

Immer wieder berichten Bürger davon, dass sie sehr spät vom Gesundheitsamt informiert worden seien. Dr. Wolfgang Krämer bittet hier um Verständnis, dass das Gesundheitsamt nicht so schnell ist "wie WhatsApp". Viele erfahren über eine Nachricht von einem Bekannten, dass er positiv auf Corona getestet worden ist. Das Warten auf den Anruf des Gesundheitsamtes könne sich so anfühlen wie eine Ewigkeit. Zudem käme es auch oft vor, dass positiv Getestete auch Kontaktpersonen vergessen. „Gerade der engere Familienkreis wird oft übersehen, weil das so selbstverständlich ist“ erzählt Krämer. „Es ist auch absolut nicht einfach, sich daran zu erinnern, mit wem Sie vor einer Woche Kontakt hatten. Aber wir sind auf Ihre Liste der Kontaktpersonen angewiesen. Nur wer da drauf steht, kann informiert werden.“  Sprich: Wenn Sie vermuten, dass Sie Kontaktperson sind und keinen Anruf vom Gesundheitsamt bekommen, klären Sie das mit Ihrem infizierten Bekannten ab. Hat er Sie überhaupt angegeben? Außerdem können Sie bei Sorgen jederzeit beim Gesundheitsamt anrufen.

Auch hier hat es in der Vergangenheit Bürger gegeben, die sich über die Nichterreichbarkeit am Wochenende beschwert haben.

Und ja, es ist richtig: Das Bürgertelefon ist nur bis Freitag 12.00 Uhr besetzt. Der Freistaat Bayern hat allerdings Hotlines eingerichtet, die Sie auch dann anrufen können. Die Gesundheitsämter haben immer einen Bereitschaftsdienst, auch am Wochenende. Über die Hotlines bekommen Sie entsprechend auch am Wochenende Antwort auf Ihre Fragen.

Unter folgenden Nummern erreichen Sie auch außerhalb der Betriebszeiten des Bürgertelefons jemanden:

089 122220 (Mo-Fr 8-18 Uhr und Sa 10 -15 Uhr)

oder

09131 68085101 dies ist eine bayernweite Hotline des Bayrischen Landesamtes sie ist 24 Stunden besetzt.

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