26.06.24
Asylunterkunft angezündet: Elfeinhalb Jahre Haft

© Kreisfeuerwehrverband Traunstein / Hobmaier
Angeklagter (33) u.a. wegen vierfachen versuchten Mordes verurteilt
Reit im Winkl - Elf Jahre und sechs Monate Haft: So lautet das Urteil gegen einen Asylbewerber, der im vergangen November seine Unterkunft in Reit im Winkl angezündet hat.
Das Landgericht Traunstein verurteilte den Angeklagten unter anderem wegen versuchten Mordes in vier Fällen, besonders schwerer Brandstiftung und vorsätzlicher Körperverletzung. Das berichtet unter anderem die Passauer neue Presse. Der Angeklagte hatte im November einen Brand in seiner Unterkunft gelegt – mit Hilfe von Benzin. Zum Tatzeitpunkt waren vier weitere Menschen in dem Gebäude. Deren Leben hätte der Angeklagte aus Sicht des Gerichts aufs Spiel gesetzt – einer der anderen Bewohner konnte sich etwa nur durch den Sprung vom Balkon retten, wobei er sich schwer verletzte. Auch das Motiv hat sich während des Verfahrens bestätigt: Der Angeklagte hat seine Unterkunft angezündet, weil er mit seiner Wohnsituation unzufrieden war – laut Angaben eines Gutachters fühlte er sich „wie in einem Gefängnis“. Bei dem Brand wurde die Asylunterkunft am Seegatterl bei Reit im Winkl völlig zerstört – der Schaden liegt bei rund 700.000 Euro.
Ob das Urteil bereits rechtskräftig ist, ist laut dem Bericht noch offen: Der Angeklagte erklärte vor Gericht zwar, er werde das Urteil annehmen – schüttelte dabei aber den Kopf.