08.11.21
Reha für Jugendliche mit Corona-Langzeitfolgen

Berchtesgaden – Seit mehr als eineinhalb Jahren schlagen wir uns schon mit dem Coronavirus und der Krankheit Covid 19 herum. Vieles ist inzwischen erforscht. Aber was die Spätfolgen bei Kindern und Jugendlichen angeht, da sind noch viele Fragen offen. Ein neues Projekt soll hier Fortschritte erzählen: Auch das CJD Berchtesgaden ist ein Teil davon.
„Post Covid Kids Bayern“ – so heißt das Projekt des Freistaates Bayern. Es kümmert sich um Kinder und Jugendliche mit Corona-Langzeitfolgen. Geschätzt etwa 5-10% der Kinder klagen auch drei Monate nach einer Covid-Erkrankung noch über Spätfolgen: Erschöpfung, Konzentrationsstörungen, Atemprobleme oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Auch psychische Beschwerden können die Folge einer Covid-Erkrankung sein. Kinder und Jugendliche mit solchen Langzeitfolgen sollen in Zukunft im Christlichen Jugenddorfwerk (CJD) in Berchtesgaden am Obersalzberg wieder auf die Beine kommen. Sie durchlaufen dort mehrwöchige Rehamaßnahmen.
„Ganz allgemein wird es darum gehen, körperlich aufzutrainieren – langsam und dosiert, unter Zuhilfenahme unserer Sportwissenschaftler“, sagt Dr. Gerd Schauerte, der ärztliche Direktor des CJD Berchtesgaden zur BAYERNWELLE. Das medizinische Team wird sich um die jungen Patienten kümmern: Kinder- und Jugendärzte, Sporttherapeuten und Psychologen zum Beispiel. Wenn ein junger Covid-Patient für mehrere Wochen in Berchtesgaden auf Reha ist, dann soll aber auch die Schule nicht zu kurz kommen. Diese Kinder werden dann für die Dauer der Reha in den CJD-Schulen untergebracht (von der Mittel- über die Realschule bis zum Gymnasium). Sie sollen also auch keinen schulischen Lernstoff verpassen. Am Ende des Rehaprogramms sollen die Kinder / Jugendlichen wieder fit sein.
„Post Covid Kids Bayern“ soll außerdem neue Erkenntnisse über Covid 19 und seine Spätfolgen bei jungen Menschen liefern. Nur wenige ausgesuchte medizinische Einrichtungen in Bayern wurden in das Programm aufgenommen – darunter das CJD in Berchtesgaden. Die ersten jungen Patienten erwartet Dr. Gerd Schauerte voraussichtlich im Januar oder Februar. Sie können aus ganz Bayern kommen.