22.03.17
Neue Details im Skandal um Reichenhaller Gebirgsjäger

zusammen, doch in der Kaserne soll es
Übergriffen untereinander gegeben haben.
Update Mittwoch 11:40 Uhr:
Bei den Verstößen gegen das Tierschutzgesetz geht es laut Medienberichten darum, dass ein Soldat in der Kaserne auf Mäuse geschossen haben soll. Die Staatsanwaltschaft Traunstein ermittelt nicht nur wegen Volksverhetzung und sexueller Belästigung, sondern auch wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz.
Update Mittwoch 8.30 Uhr:
Auch am Tag nach den neuen Details um den Missbrauchsskandal in der Reichenhaller Hochstaufen-Kaserne ist das Thema noch nicht vom Tisch.
Heute Vormittag werden die Vorfälle im Verteidigungsausschuss des Bundestages besprochen. Was genau besprochen wird, weiß niemand. Nach Vorwürfen von Sex-Mobbing und Volksverhetzung bei den Gebirgsjägern drängt die Opposition im Bundestag darauf, endlich alles aufzuklären.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt mittlerweile gegen 14 Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 wegen sexueller Belästigung, Volksverhetzung und Verstößen gegen das Tierschutzgesetz. Die Bundeswehr nimmt die Vorwürfe sehr ernst heißt es, hat aber zu den aktuellen Ermittlungen keine Stellung genommen.
Am Montag hatte das Verteidigungsministerium in einem Schreiben an den Bundestag bestätigt, dass entsprechend ermittelt wird. Ein Soldat der Gebirgsjäger hatte sich dem Schreiben zufolge schon im vergangenen Oktober 2016 an den Wehrbeauftragten gewandt. Darin schreibt er, dass er von November 2015 bis September 2016 sexuell belästigt und diskriminiert worden ist.
Update Dienstag 15:00 Uhr
Die mutmaßlichen Übergriffe bei den Gebirgsjägern der Bundeswehr in Bad Reichenhall sind nach Auffassung der Linkspartei im Bundestag keine Einzelfälle. Die Übergriffe würden "ein systemisches Problem bei der Bundeswehr" offenbaren, so die verteidigungspolitische Sprecherin der Fraktion, Christine Buchholz.
Zwischen 2015 und 2016 ist die Zahl der beim Wehrbeauftragten gemeldeten sexuellen Belästigungen um 50 Prozent gestiegen, sagt sie. Die Gebirgsjäger in Bad Reichenhall würden nicht zum ersten Mal Negativschlagzeilen machen, betont Buchholz. Ihrer Meinung nach wirft das die Frage nach einem Eigenleben in diesem Teil der Truppe auf. Die Bundesregierung muss die Zustände gründlich untersuchen, fordern die Linken. Die Staatsanwaltschaft hat heute bestätigt, dass gegen vier Soldaten ermittelt wird. Allerdings nur gegen einen wegen „Mobbings und sexualbezogenen Verfehlungen“. Gegen drei weitere Soldaten wird wegen Volksverhetzung und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz ermittelt.
Update Dienstag 12:00 Uhr
Es sind nur vier und nicht 14 Soldaten: Die Staatsanwaltschaft Traunstein hat heute Medienberichten widersprochen, wonach derzeit gegen vierzehn Soldaten der Bad Reichenhaller Gebirgsjäger ermittelt wird.
Tatsache ist, dass es Ermittlungen gibt. Sie gehen auf die Anzeige eines Soldaten der Bad Reichenhaller Gebirgsjäger zurück. Ermittelt wird gegen einen Mann wegen „Mobbings und sexualbezogenen Verfehlungen“. Ermittelt wird auch gegen drei weitere Soldaten. Allerdings wegen Volksverhetzung und Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Ermittlungen gegen weitere Soldaten gibt es nicht, so die Staatsanwaltschaft.
Der Zeitpunkt des Ermittlungsabschlusses ist noch nicht absehbar, heißt es. Die Staatsanwaltschaft geht aber davon aus, dass ihr durch die Bundeswehr in kürze die Ergebnisse der internen Ermittlungen vorgelegt werden. Die Auswertung wird voraussichtlich einige Zeit in Anspruch nehmen. Die Staatsanwaltschaft macht aber auch klar, dass erst nach Abschluss der Ermittlungen gesagt werden kann, ob es tatsächlich zu Straftaten gekommen ist.
Erstmeldung Dienstag 6:00 Uhr
Neue Details im Missbrauchsskandal der Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall – die Vorwürfe sollen sich bewahrheitet haben.
Das Verteidigungsministerium hat in einem Schreiben an den Bundestag bestätigt, dass ein Soldat der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall über Monate von Ausbildern und Kameraden sexuell belästigt und genötigt worden ist.
Es wird gegen insgesamt 14 Beschuldigte ermittelt: zwei Feldwebel, zwei weitere Unteroffiziere und zehn Mannschaftssoldaten, heißt es. Vergangene Woche hatte die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufgenommen. Der Soldat hatte sich dem Schreiben zufolge schon im vergangenen Oktober 2016 an den Wehrbeauftragten gewandt. Darin schreibt er, dass er von November 2015 bis September 2016 sexuell belästigt und diskriminiert worden ist.
Mittlerweile ist offenbar der direkte militärische Vorgesetzte des betroffenen Soldaten aus seiner Funktion herausgelöst worden, der Betroffene selbst sei versetzt worden.