27.03.19
Die Vorteile überwiegen: Ein Kirchholztunnel für Bad Reichenhall?

© Bayernwelle; Staatliches Bauamt Traunstein
Bad Reichenhall - Rund 50 Jahre Diskussion liegen hinter Bad Reichenhall. Die Ortsumfahrung – beinahe eine Never Ending Story. Jetzt wurden alle möglichen Varianten auf die Schreibtische des Staatlichen Bauamts Traunstein gepackt und die haben untersucht und verglichen.
Das Interesse war groß. Nicht nur Stadträte, sondern auch viele viele Bürger waren bei der Sondersitzung des Reichenhaller Stadtrats im alten Kurhaus dabei. Beinahe drei Stunden lang hat das Staatliche Bauamt Traunstein die Untersuchungen präsentiert. Das Fazit am Ende: Im Vergleich zu den Alternativen hat der Kirchholztunnel deutlich mehr Vorteile.
Das erkennt auch Bad Reichenhalls Oberbürgermeister Herbert Lackner. Wie er im BAYERNWELLE-Interview sagt, seien die Stadtratsmitglieder und er keine Experten, deshalb lassen sie sich beraten. Er sagt, er sei nun überzeugt vom Kirchholztunnel und werde auch für seine Entscheidung diese Variante wählen.
Im Vergleich waren fünf Varianten: Der Kirchholztunnel und vier Alternativen, die die Stadt eingereicht hat. Als Grundlage dieser Alternativen dient der Auentunnel, den der Freilassinger Unternehmer Max Aicher ins Rennen gebracht hat. Auch er war bei der Sitzung im alten Kurhaus dabei. Zum Ergebnis des Staatlichen Bauamts Traunstein bei der Prüfung wollte er sich nicht direkt äußern.
Der Kirchholztunnel hat die Nase vorn was Flächenverbrauch, Planung und auch Notwendigkeit des Tunnels anbelangt. Auch bei Fragen des Naturschutzes schneidet der Kirchholztunnel im Vergleich zu den Alternativen deutlich besser ab.
In der kommenden Stadtratssitzung soll die endgültige Entscheidung fallen, welche Variante die Stadt Bad Reichenhall bei ihrer Ortsumfahrung weiterverfolgt. Oberbürgermeister Herbert Lackner will, dass nach 50 Jahren endlich eine Entscheidung fällt.
Wie der Leiter des Bauamts Traunstein, Christian Rehm im Gespräch mit der BAYERNWELLE erklärt hat, müssen auch bei einem Kirchholztunnel neue Planungen nach derzeitigem Recht eingereicht werden; darüber hinaus hätte er auch Ideen den Kirchholztunnel in seiner Planung zu optimieren, sodass am Ende beispielsweise deutlich weniger Fläche in Golling verlorenginge. Bis eine Ortsumfahrung Bad Reichenhall aber tatsächlich Realität sei, werden locker zehn Jahre vergehen, so Rehm im BAYERNWELLE-Interview. Im „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans ist der Kirchholztunnel bereits erfasst; bei den Alternativen rechnet Rehm nicht damit, dass die Regierung von Oberbayern Baurecht erteilt.
Im Laufe des Vormittags will das Staatliche Bauamt Traunstein seine Unterlagen öffentlich im Internet zugänglich machen. Die BAYERNWELLE wird den entsprechenden Link dann hier einbetten.