14.12.19
Bürger wollen Kirchholz für Alle

Bayerisch Gmain / Bad Reichenhall - Die geplanten Änderungen im Kirchholz beschäftigen viele Menschen in Bayerisch Gmain und Bad Reichenhall. Die Bundeswehr will die Spazierwege im Kirchholz ab Mitte 2020 sperren. Am Abend haben sich Bürger und Kommunalpolitiker in Bayerisch Gmain ausgetauscht.
In einem halben Jahr soll das Kirchholz „Militärischer Sicherheitsbereich“ sein – mit noch mehr Übungen und Wegen, die für Zivilisten vollständig gesperrt sind. Die Bürger und Anwohner haben dazu viele Fragen. Bedeuten mehr Übungen auch mehr Lärm? Mehr Verkehr auf den Straßen? Hotels und Vermieter fürchten, dass Gäste fernbleiben. Und Jogger oder Schwammerlsucher wollen nicht hinnehmen, dass sie das Kirchholz plötzlich nicht mehr betreten dürfen.
Bei der Veranstaltung am Freitagabend in Bayerisch Gmain war kein Vertreter der Bundeswehr dabei. Aber nächste Woche kommt der Standortälteste der Gebirgsjäger nach Bayerisch Gmain in den Gemeinderat und nach Bad Reichenhall in den Stadtrat. Die Bürger haben den anwesenden Stadt- und Gemeinderäten jedenfalls einige Fragen mitgegeben, die sie Oberst Peter Eichelsdörfer dann stellen sollen. Sie alle wollen aber keine Konfrontation, sondern eine einvernehmliche Lösung mit der Bundeswehr.
Warum die Gebirgsjäger das Kirchholz sperren wollen
Die Bundeswehr darf das. Das Kirchholz ist ein Standortübungsplatz – also speziell für Bundeswehrübungen vorgesehen. In Zukunft soll dort aber noch stärker geübt werden. Es sollen auch Drohnen fliegen, Widerhakensperrdraht verlegt und Stolperfallen gebaut werden. Alles zu Übungszwecken – aber natürlich für Spaziergänger hochgefährlich. Und deswegen wollen die Gebirgsjäger das Kirchholz ab Mitte 2020 offiziell zum „Militärischen Sicherheitsbereich“ machen – genauso wie die Reiter Alpe und den Übungsplatz in Kammer. Da ist das Betreten dann also komplett verboten.