06.06.19
Was tun gegen den Fachkräftemangel?
Siegsdorf - Während es bei den Akademikern fast einen Arbeitskräfteüberschuss gibt, fehlt es in Bayern speziell an beruflich qualifizierten Arbeitskräften. Also an denjenigen, die eine klassische Ausbildung im Betrieb machen. Ein bekanntes Problem. Wie ausgeprägt dieses Problem allerdings ist, hat die Vereinigung der bayrischen Wirtschaft (vbw) am Vormittag in Siegsdorf bekannt gegeben.
Die vbw hat eine Studie in Auftrag gegeben wie die Fachkräfte-Situation in Bayern und der Region ist. Sie zeigt: Mittlerweile sind es schon 40.000 Fachkräfte die allein in Oberbayern fehlen. Bis 2025 könnten es laut Prognosen über 70.000 werden.
Ein Problem, das für viele Unternehmen das tägliche Brot ist. Akademiker gebe es zu Genüge. Diejenigen, die Ideen tatsächlich umsetzten können, die werden jedoch überall gesucht. Vor allem qualifizierte Fachkräfte, die diesen Beruf auch tatsächlich gelernt haben und keine Quereinsteiger sind.
Ein Problem ist zum Beispiel, dass der Qualifizierungsgrad oft schon bei den Berufseinsteigern sehr unterschiedlich ist. Dieter Furch ist Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens, das Gebäudetechniker beschäftigt. Er erzählt im BAYERNWELLE-Interview, dass Berufseinsteiger zum Beispiel aus der Mittelschule kommen und Defizite in Mathe mitbringen. Auch gibt es oft sprachliche Schwierigkeiten. Diese Grundkenntnisse müssen dann oft erst beigebracht werden. Das Problem der guten Qualifizierung beginnt somit schon in der Schule.
Die vbw sieht einige wichtige Punkte wie die Fachkräfte gesichert werden können. Zum Beispiel, den Nachwuchs zu qualifizieren und motivieren. Die Beschäftigungschancen von Arbeitslosen zu verbessern. Die Erwerbsbeteiligung zu erhöhen, in dem vor allem Mütter als Wiedereinsteiger als Fachkräfte gewonnen werden.
Die vbw hat auch zusammen mit der bayrischen Staatsregierung die Initiative Fachkräftesicherung + ins Leben gerufen. Ziel ist es bis 2023 zusätzlich 250.000 Fachkräfte für die bayrische Wirtschaft zu gewinnen. Mit vielen Projekten und einer sogenannten Taskforce FSK+, die als Serviceeinheit in engen Kontakt mit den Betrieben arbeitet, soll die Fachkräftesicherung ermöglichen.