14.02.19
Volksbegehren "Rettet die Bienen" erfolgreich - und jetzt?
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Die Initiatoren gehen von einer Rekordbeteiligung aus: das Volksbegehren "Rettet die Bienen" war erfolgreich. Heute im Lauf des Tages gibt es das amtliche Endergebnis.
Noch spannender ist die Frage, wie es jetzt weitergeht. Die Initiatoren des Begehrens wünschen sich gesetzliche Änderungen für die Landwirtschaft: mehr Öko, mehr Blühstreifen, weniger Gift, weniger Flächenversiegelung. Viele Landwirte haben das Volksbegehren deshalb von Anfang an kritisch gesehen. Sie sagen, dass die beabsichtigten Gesetzesänderungen nur die Landwirte beträfen. "Es kann nicht nur von einer Schulter die gesamte Last getragen werden", sagt Franz Pletschacher, Biobauer aus Grassau, "es müssen alle mitmachen - auch der Verbraucher." Wer beim Volksbegehren für mehr Artenschutz unterschrieben habe, der müsse dann auch bereit sein, im Supermarkt mehr Geld für Bioprodukte auszugeben.
Helga Pletschacher geht noch weiter. Sie fordert auch ein gesetzliches Verbot von Spritzmitteln in privaten Gärten und von Rasenmäherrobotern. Nur wenn alle mit anpacken, ließe sich ein wirklich umfassender Artenschutz erreichen.
Am kommenden Mittwoch lädt Ministerpräsident Markus Söder in München zu einem "Runden Tisch". Dort werden auch die Initiatoren des Volksbegehrens und der Bauernverband mit am Tisch sitzen. Dabei geht es dann um eine Lösung, mit der sich die Bedingungen für die Bienen verbessern und mit der die Landwirte auch leben können. Die heimische Grünen-Landtagsabgeordnete Gisela Sengl aus Sondermoning (übrigens selbst Biolandwirtin) gehört zu den Initiatorinnen des Volksbegehrens. Sie glaubt, dass von dem Ergebnis des Begehrens letztlich auch die Bauern profitieren werden: "Letztlich wird es für die Landwirtschaft auch ein finanzieller Vorteil werden, wenn sie naturnah wirtschaftet", so Sengl im BAYERNWELLE-Interview.