06.11.19
Eine neuerbare, saubere und regionale Energiegewinnung - Tiefengeothermie

zur Gewinnung von Wärme aussehen
(© Energieagentur Südostbayern GmbH
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Es gibt in der Region mittlerweile einige erneuerbaren Energien. Eine soll vor allem im Landkreis Traunstein in Zukunft noch stärker genutzt werden: die Geothermie. Dabei wird heißes Wasser aus dem Boden gefördert und daraus dann Wärme und Strom erzeugt.
Tiefengeothermie sind Bohrungen in einer Tiefe von bis zu 4.000 Metern. Erst da wird die richtige Erdschicht erreicht, in der sich ein heißer Schatz verbirgt. Diese sogenannte Erdschicht nennt sich Malm aus der Zeit des Juras (Dinosaurier). Dort hat das Wasser eine Temperatur zwischen 100 und 130 Grad Celsius. Mit diesem heißen Wasser kann in einem Geothermiekraftwerk Wärme und Strom gewonnen werden. Ein komplizierter, wie auch langwieriger Prozess.
Bis ein Geothermiekraftwerk steht, können Jahre vergehen. Aber, so sagt Willie Stiehler von der Energieagentur Südostbayern, es ist ein "Rundum-Wohlfühlpaket" für den Bürger. Eine saubere Sache, so Stiehler im BAYERNWELLE-Interview.
Was Vorteile hat, hat zwangsläufig auch Nachteile. Darunter fällt der hohe Kostenpunkt von rund 50 Millionen Euro von der Bohrung bis zum Gewinn von Wärme. Was auch erwähnt werden muss - obwohl die Wahrscheinlichkeit laut Stiehler gering ist: die Möglichkeit von seismischen Auswirkungen – also Bewegungen der Erdoberfläche.
Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass speziell im Landkreis Traunstein in einigen Gegenden ausreichend heißes Wasser im Boden vorhanden ist, das für Geothermiekraftwerke genutzt werden kann. Solche Anlagen gibt es u.a. bereits in Traunreut und Kirchweidach. Gegen eine geplante Anlage in Tengling hat sich dort allerdings vor kurzem eine Bürgerinitiative gebildet. Die Bürger befürchten u.a. Auswirkungen auf ihr Trinkwasser, wenn dort im Boden gebohrt wird.