29.11.21
Unsere Berge werden brüchiger und kleiner
Landkreise Traunstein/Berchtesgadener Land - Rund ein Sechstel der Erdoberfläche gilt als Permafrostgebiet. Diese Permafrostböden treten in Gletschergebieten, am Nord- und Südpol, aber auch bei uns zwischen Chiemsee und Königssee auf. Permafrostböden sind aber auch der Grund dafür, dass unsere Berge immer brüchiger werden.
Als Permafrostboden wird eine Zone bezeichnet, die mindestens zwei Jahre lang durchgehend gefroren ist. Permafrost besteht aus Gestein, Sedimenten, Erde und unterschiedlichen Mengen an Eis. Bei uns in der Region befinden sich Permafrostböden hauptsächlich im Untergrund der Berge. Bekannte Beispiele dafür sind der Watzmann oder der Hochkalter in den Berchtesgadener Bergen.
Der Klimawandel und die Erderwärmung sorgen aber dafür, dass die Permafrostböden immer weiter auftauen, vor allem in den Sommermonaten. Durch diese Temperaturschwankungen kommt es zu Unregelmäßigkeiten und Ausdehnungen. Und durch diese Ausdehnungen geht das Felsgestein zu Bruch und wird unstabil. Die Folge: Felsbrocken können abbrechen und im schlimmsten Fall zum Beispiel auf Straßen stürzen.
Laut dem BAYERNWELLE-Wetterexperten Christian König müsste ein globales Umdenken stattfinden, um dieses Problem in den Griff zu bekommen. Außerdem sind konkrete Schutzmaßnahmen notwendig. Grundlegend müsste die Klimaerwärmung gestoppt werden, was allerdings viel Geld und Aufwand in Anspruch nehme.
Besonders gefährlich sind brüchige Felswände vor allem für Bergsportler. Beliebte Berge wie Watzmann oder Hochkalter weisen bereits erste Anzeichen für die immer brüchiger werdenden Felsen auf. Das heißt, dass es in diesen Bergen vermehrt zu Steinschlägen, Murenabgängen oder Felsstürzen kommen kann. Für alle Bergsportler ist es deswegen sehr wichtig, sich vor der geplanten Bergtour über mögliche Gefahren und die Beschaffenheit der Felsen zu informieren.