20.04.20
Söder kündigt zu weiterem Schutz Masken-Pflicht an
Bayern – Die Grundrechte im Freistaat Bayern seien eingeschränkt, wie Landtagspräsidentin Ilse Aigner im Vorfeld der Regierungserklärung von Ministerpräsident Markus Söder im bayerischen Landtag zugegeben hat. Das wiederum werde nur durch eine einzige Maßnahme begründet: Den Schutz des Lebens. Trotzdem gebe es keinen Lock-Down der Demokratie, denn die Demokratie stehe in Deutschland niemals still.
Söder dagegen gab in seiner zweiten Regierungserklärung - einen Monat nach seiner Ersten - bekannt, dass er nach wie vor sehr besorgt sei. Auch wenn Bayern und Deutschland im Vergleich zum Rest der Welt in der Corona-Krise weitaus besser weggekommen sei. „Corona hält die Welt weiter in Atem“, so Söder. Fundamental überforderte Krankenhäuser, Arbeitslosigkeit in astronomischer Höhe – all das finde in der Welt statt, aber zum Glück nicht in Bayern. Trotz Sorge also doch Grund zur Hoffnung.
Zu Beginn der Krise vor einem Monat, hat ein Corona-Infizierter sechs weitere Menschen angesteckt, bilanziert Söder. Nun steckt ein Infizierter nur mehr 0,7 Menschen an. Pro Tag ist dadurch anfangs die Zahl der Neuinfektionen um 25 Prozent gestiegen. Jetzt liege die Zahl, Stand heute, nur mehr bei einem Prozent. Während dessen gibt es mittlerweile auch doppelt so viel Genesene wie Neuinfizierte. Aufgrund dieser positiven Entwicklung wolle Bayern auch weiterhin Patienten aus Italien und Frankreich aufnehmen. „In der Not helfen ist ein wichtiges Gebot“, erklärt Söder. Die erwartete Überlastung der Krankenhäuser sei laut ihm demnach nicht eingetreten. Ab sofort könnten deshalb auch wieder andere Operationen durchgeführt werden, die in den vergangenen Wochen aufgrund ihrer fehlenden Dringlichkeit verschoben werden mussten.
Ab heute, dem 20. April, beginnt in Bayern die nächste Phase in der Corona-Krise. Die Ausgangsbeschränkungen bleiben bis auf Weiteres bestehen. Jedoch gleicht sich Bayern an andere Bundesländer an und erlaubt den Kontakt zu einer weiteren haushaltsfremden Person. Ebenso alle anderen bereits angekündigten Corona-Maßnahmen bleiben bestehen. Wie beispielsweise die schrittweise angekündigte Rückkehr der Abschlussklassen in die jeweiligen Schulen.
Was sich jedoch ab nächster Woche, dem 27. April ändert: Bayern verhängt als erstes Bundesland die Masken-Pflicht. Nicht-medizinische Mund- und Nasenmasken müssen ab kommender Woche verpflichtend in der Öffentlichkeit, sprich allen Einkaufsläden und im öffentlichen Personennahverkehr, getragen werden. Gleichzeitig neben dieser Maßnahme gilt auch: Abstandhalten ist nach wie vor das Gebot der Stunde. Nichts sei so wirksam wie diese Maßnahme, so Söder.