24.02.20
Risiko für Steinschlag und Felssturz nimmt zu

stürzt auf dieses Haus in Karlstein
und beschädigt es
© BAYERNWELLE
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Die Stein- und Felsschlaggefahr in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen steigt. Das sagt unter anderem Geologe Kilian Scharrer. Er war zuständig als vor rund einem Jahr ein Felssturz im Reichenhaller Ortsteil Karlstein mehrere Häuser beschädigte.
In der Nacht sitzt der Frost in den Felsen und am Tag taut er auf. Das nennt man in den Chiemgauer und Berchtesgadener Alpen auch gerne einfach "Frühling". Durch das Tauen dehnt sich der Frost in den Felsspalten allerdings aus. Wenn dann zu viel Druck entsteht, dann können Felsen einfach abspringen. Das ist wahrscheinlich auch vergangenes Jahr in Karlstein passiert, als große Felsbrocken zwei Häuser getroffen haben. Was damals hinzukam: Extrem starker Regen, der Felsschlag begünstigt. Denn der starke Regen spült Felsen aus und lockert sie.
Deswegen sagt der damals zuständige Geologe Kilian Scharrer auch heute noch: Der Klimawandel in Form von extremen Wetterlagen führt tatsächlich dazu, dass sich Felsen in unseren Bergen leichter lockern als noch vor einigen Jahren. Grund zu echter Sorge bestehe allerdings deshalb nicht. Worum Scharrer allerdings bittet: Wir Menschen sollten in Zukunft mehr darauf achten, wo wir siedeln. Zu naher Hausbau an Felsen sei generell nicht ratsam, in Zeiten des Klimawandels erst recht nicht.