24.05.19
Kaniber schnürt Rettungspaket für Rehkitze
Schneizlreuth - Gegen den grausamen Mäh-Tod von Rehkitzen und anderen Wiesen-Tieren setzt sich jetzt die bayerische Land- und Forstwirtschafts Ministerin Michaela Kaniber ein. Am Morgen hat sie dazu ihr Maßnahmenpaket am Haiderhof in Schneizlreuth vorgestellt.
Es sei eine besonders emotionale Debatte, wenn es um Mäh-Unfälle mit Tieren geht, so Michaela Kaniber bei einer kurzen Ansprache auf dem Haiderhof. Deshalb sei es ihr wichtig den Landwirten in ganz Bayern Unterstützung anzubieten. Einerseits, um sie vor dem grausamen Anblick eines gemähten Tieres zu bewahren. Andererseits, um die Futtermittelproduktion zu sichern. Denn ein Kadaver innerhalb eines Silos könne die komplette Ernte ruinieren.
Insgesamt stellte Kaniber drei verschiedene Maßnahmen vor. Gemeinsam mit der technischen Universität München mache man derzeit Testläufe zur Erforschung der Wildtierrettung. Das wiederum mit bereits vorhandenen Mitteln. Verschiedene Drohnen, ausgestattet mit Wärmebildkamera, werden beispielsweise auf ihre Tauglichkeit getestet. Auch Wildtierscheuchen, die entweder laut piepsen, rascheln, oder abstoßend riechen, werden untersucht. Für die Scheuchen will der Freistaat zudem Geld in die Hand nehmen. 100.000 Euro versprach Kaniber am morgen in diese Maßnahme zu investieren. Insgesamt 800 Scheuchen wolle man anschaffen und wiederum flächendeckend in Bayern verteilen.
Neben den technischen Hilfsmitteln zur Wildtierrettung kommt demnächst auch der „Mäh-Knigge“ heraus. „Obwohl unsere Landwirte bestens ausgebildet sind, will der ein oder andere vielleicht doch einmal etwas nachschlagen“, so Kaniber. Im „Mäh-Knigge“ befinden sich Tipps für das Mähen von Wiesen und wie Bauern zuvor Wildtiere retten könnten.
Kaniber selbst konnte am Morgen zum ersten Mal ein Rehkitz symbolisch aus der Wiese in Schneizlreuth retten. „Es ist unglaublich, was die Schöpfung erschaffen hat – da werden Mutterinstinkte geweckt“, so Kaniber glücklich. Diese Erfahrung bestärke sie letztlich noch mehr darin wie wichtig die Wildtierrettung vor dem grausamen Mäh-Tod sei.