28.05.20
Restart für den Tourismus
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Es geht wieder bergauf - im wahrsten Sinne des Wortes. Am Samstag darf der Tourismus in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land wieder anlaufen.
In Hotels und Ferienwohnungen gibt es strenge Hygieneregeln. Abstandhalten und eine Maskenpflicht gilt sowieso. Touristen die längere Zeit in der Region bleiben müssen sich ebenfalls auf erschwerte Bedingungen einstellen. Denn wer mehrere Wochen bleibe, müsse öfter das Hotelzimmer wechseln, da es desinfiziert werden muss, so Kreisvorstand des Hotel- und Gaststättenverbandes, kurz DEHOGA, Johannes Hofmann im BAYERNWELLE-Interview. Auch wenn der Start jetzt eine gute Nachricht ist. Ein Wehrmutstropfen bleibt - die Saison wird kurz und die vergangenen Monate lassen sich nicht mehr einholen, so Hofmann. Er rechnet spätestens im nächsten Jahr mit Insolvenzen.
Deshalb appelliert Stephan Semmelmayr vom Chiemgau Tourismus auch an uns Einheimische. Denn wir sind genau genommen auch Gäste, die in Wirtschaften und Restaurants gehen können. "Wenn wir Glück haben, kommen wir in diesem Jahr noch mit einem blauen Auge davon. Wir dürfen nicht vergessen, dass viele nach wie vor um ihre Existenz kämpfen müssen. Damit so wenig Betriebe wie möglich pleite gehen, appelliere ich ganz dringend auch an alle Einheimische: Geht's fleißig in die Biergärten. Kauft's euch was zu Essen und zu Trinken. Damit wir da auch nächstes Jahr noch hingehen können.", so etwa Semmelmayr im BAYERNWELLE-Interview.
Sorge, dass unsere Region überrannt wird und Bilder entstehen, wie sie aktuell aus anderen Regionen durchs Netz gehen, macht sich Semmelmayr nicht. Das Gute an unserer Region sei, dass wir ein Flächenlandkreis sind. Der Chiemgau ist groß und bietet viele Berge, viele Seen und viele Freizeitaktivitäten. So können sich die Gäste gut verteilen. Er hofft hier auf die Vernunft der Menschen, dass sie einfach weiterfahren, wenn an einem Strand am See oder an einem Wanderparkplatz schon sehr viel los ist. Er ist zuversichtlich, dass sich die Menschen hier verantwortungsvoll benehmen. "Denn keiner will sich anstecken und wir merken auch bei uns auf der Homepage, dass viele nach Geheimtipps suchen. Nach Ausflugsmöglichkeiten, die weniger bekannt und dadurch weniger überlaufen sind." , so Semmelmayr weiter.
Außerdem soll es eine Art Ticker geben auf dem jeder online nachsehen kann, wie viel bei bestimmten Ausflugszielen schon los ist und ob es sich noch lohnt dort überhaupt hinzufahren.
Auch Bergbahnen ab Samstag wieder in Betrieb
Außerdem dürfen am Wochenende auch die Bergbahnen zum ersten Mal wieder fahren und auch Freizeitparks dürfen wieder öffnen. Ab Samstag nimmt somit zum Beispiel auch die Rauschbergbahn in Ruhpolding ihren Betrieb wieder auf, unter Auflagen. Die haben sie vom Verband deutscher Seilbahnen in einem Konzept vorgelegt bekommen. "Von Seiten der Regierung ist bis dato noch nichts Genaues bei uns angekommen, wie wir uns verhalten sollen." , erzählt Roland Schnaitmann von der Rauschbergbahn in Ruhpolding im BAYERNWELLE-Interview.
Die Rauschbergbahn hat ihren Betrieb nach dem Konzept des VDS umgerüstet. Abstandsmarkierungen und Desinfektionsmittelspender wurden angebracht. In den einzelnen Gondeln der Bahn gilt: Nur 35 % von der "normalen" Maximalanzahl an Personen dürfen gleichzeitig mit der Gondel an den Gipfel fahren. Das bedeute für die Rauschbergbahn: Statt 20 Personen nur 7 Personen pro Bergfahrt. Ob sich das am Ende des Tages rechnet, das müsse jetzt ausprobiert werden, meint Roland Schnaitmann.
Besser sieht es bei der Unternbergbahn aus, die ebenfalls zum Betrieb gehört. Hier gibt es einen Sessellift. Die Abstandsregelungen hier einzuhalten ist einfach, auch bei einer Auslastung von 100 %.
Auch Schifffahrten und Freizeitparks dürfen ab Samstag wieder in Betrieb gehen. Über die genauen Öffnungszeiten und Hygieneregeln können Sie sich auf den Internetseiten des jeweiligen Betriebes informieren.