02.02.22
Radon: Ist Ihr Keller verstrahlt?

Landkreise Traunstein /Berchtesgadener Land - Radon ist ein radioaktives Edelgas, das beim Zerfall von Uran im Boden entsteht. Und weil Uran auch in unseren Böden ganz natürlich vorkommt, ist es praktisch überall um uns herum. Allerdings so gut verdünnt, dass es uns eigentlich egal sein könnte. Sammelt es sich aber in Keller- oder Wohnräumen, kann Radon zur Gefahr werden.
Spätestens seit Tschernobyl wissen wir, dass radioaktive Strahlung schädlich für Mensch und Tier ist. Dabei bekommen wir jeden Tag eine ganz natürliche Dosis radioaktiver Strahlung ab. Aus dem Weltraum, dem Boden oder mit der Röntgenuntersuchung beim Arzt. Und das ist für gewöhnlich auch kein Problem. Selbst wer einmal hohen Konzentrationen von Radon ausgesetzt ist, bekommt normalerweise kein Problem.
Wer aber über Jahre hinweg immer wieder und wieder einer hohen Radon-Belastung ausgesetzt ist, für den steigt das Risiko, an Krebs zu erkranken. In Deutschland ist Radon die zweithäufigste Ursache für Lungenkrebs. Deshalb wurde das Strahlenschutzgesetz 2019 entsprechend angepasst. Bauherren müssen besondere Schutzmaßnahmen ergreifen. Ältere Gebäude müssen allerdings nur dann saniert werden, wenn Arbeitsplätze oder vermietete Räume dort betroffen sind.
Der sogenannte Referenzwert für Radon wird in diesem Gesetz mit 300 Becquerel (Bq) pro Kubikmeter Luft festgelegt. Die Weltgesundheitsorganisation gibt aber einen Referenzwert von nur 100 Bq an. Die Werte werden im Idealfall über einen Zeitraum von sechs bis besser zwölf Monate gemessen. So wird dann ein Durchschnittswert über ein Jahr ermittelt und erst dann können Experten langfristige Maßnahmen empfehlen.
Eine Kurzzeitmessung kann mit speziellen Messgeräten durchgeführt werden. Eine Langzeitmessung (laut Experten unverzichtbar, weil nur diese wirklich aussagekräftig ist) erfolgt mit kleinen Kästchen, den Exposimetern. Diese können Sie einfach in die am meisten genutzten Räume in Ihrer Wohnung und ggf. auch im Keller aufstellen. Nach Ablauf der Messzeit (bestenfalls zwölf Monate) schicken Sie die Exposimeter zurück an die jeweilige Stelle. Die Analyse ist im Preis von rund 30,- Euro für ein Exposimeter inbegriffen.
Wenn Sie mitgeteilt bekommen, dass bei Ihnen eine entsprechend hohe Belastung durch Radon vorliegt, können Sie sich an Berater in Ihrer Nähe wenden. Eine Liste mit den Beraterinnen und Beratern (sogenannte Radon-Fachpersonen) finden Sie gemeinsam mit weiteren Infos zu Radon HIER