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16.04.19

Pflegenotstand - Ärztemangel - Wirtschaftlicher Realismus

Klinikum Traunstein
© Kliniken Südostbayern AG

Landkreis Traunstein/Berchtesgadener Land - Mit rund 4000 Mitarbeitern ist sie der größte Arbeitgeber in der Region: Die heimische Kliniken Südostbayern AG. In Zeiten von Ärztemangel und Pflegenotstand will sie die Situation ihrer Mitarbeiter in den nächsten Jahren nachhaltig verbessern.

Zehn Jahre ist es her, seitdem der Landkreis Traunstein und das Berchtesgadener Land gemeinsame Sache im Bereich der medizinischen Versorgung machen. Zusammen sind sie Träger der sechs heimischen Kliniken mit ihren Standorten in Bad Reichenhall, Traunstein, Ruhpolding, Berchtesgaden, Freilassing und Trostberg. Beide Landkreise stecken zusammen insgesamt drei Millionen Euro pro Jahr in die Kliniken und halten die Standorte damit nachhaltig mit am Laufen. Geld, das vor allem am Ende in die Mitarbeiter investiert werden soll. In Form von Rund-Um-Sanierungen einzelner Standorte in Höhe von über 340 Millionen und sicheren, attraktiven Arbeitsplätzen. „Die Landkreis-Zuschüsse sollen vor allem Planungssicherheit für die Mitarbeiter garantieren,“ so der Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Südostbayern AG und gleichzeitig Traunsteins Landrat Siegfried Walch im Gespräch mit der BAYERNWELLE. Mit sicheren Arbeitsplätzen wolle er „Danke“ bei den Mitarbeitern sagen, die es in den letzten Jahren - besonders 2014 und 2015 - nicht leicht gehabt hätten.

Doch Geld ist nur ein Baustein, um als attraktiver Arbeitgeber in der Region aufzutreten. Langfristig sollen die Arbeitsbedingungen der Kliniken-Mitarbeiter verbessert werden. Denn die Ärzte-Streiks der vergangenen Woche gingen nicht spurlos an der Region vorbei. Auch an den Standorten in Traunstein und Reichenhall legten Ärzte ihre Arbeit nieder, um maßgeblich für mehr Freizeit ein Zeichen zu setzen. Dr. Uwe Gretscher, der Vorstandsvorsitzende der Kliniken Südostbayern AG, zeigte im BAYERNWELLE-Interview Verständnis für die Forderungen: „Zu lange Schichtbesetzungen führen nicht unbedingt zu verbesserter Qualität.“ Jeder brauche seine Ruhezeiten, räumte Gretscher ein. Das Problem sei allerdings, dass die Kliniken bei den Ärzten eine Rund-Um-die-Uhr Besetzung erfordern. „Es gibt ohnehin schon einen Ärztemangel. Immer dann, wenn Ärzte noch weniger arbeiten, muss man sich fragen – woher sollen die Ärzte kommen, die die Tätigkeit dann machen?“ Eine Lösung für dieses Problem seien laut Gretscher flexiblere Arbeitszeitenmodelle. Die Medizin werde immer weiblicher. Ärztinnen müssten die Chance bekommen Familie und Beruf besser unter einen Hut zu bekommen. Momentan gelinge das, Gretscher hofft gleichzeitig auf Ausbaufähigkeit dieses Modells.

Im Bereich der Pflege setzt der Vorstandsvorsitzende jedoch auf ein anderes Pferd: Die unterschiedlichen Ausbildungsmöglichkeiten mitten in der Region. Mit zwei Krankenpflegeschulen seien die beiden Landkreise optimal versorgt. Hinzu komme, dass viele Auszubildende vor Ort beheimatet seien und auch bleiben. „Wir bieten einen sicheren, nachhaltigen Arbeitsplatz – das ist das Pfund mit dem wir wuchern,“ lautet Gretschers Fazit. Doch auch ausländische Pflegekräfte seien denkbar. Grundvoraussetzung sei hier allerdings die Kenntnis der Deutschen Sprache, bei der man auch noch unterstützen könnte, erklärt Gretscher.

Bereits über einhundert Mitarbeiter wurden im letzten Jahr in den heimischen Kliniken neu eingestellt. Einerseits um die Last von den Schultern der Kliniken-Mitarbeiter zu nehmen, andererseits um auch der neuen Pflegepersonal-Untergrenzen-Verordnung gerecht zu werden. „Wir konnten die neue Untergrenze momentan aus eigener Kraft stemmen“, hauptverantwortlich dafür sei die gute Nachwuchs-Situation. Die genaue Leistbarkeit dieser Untergrenzen-Verordnung stehe allerdings noch nicht sicher fest. „Wir müssen wirtschaftlichen Realismus walten lassen“, sagte Siegfried Walch noch vergangene Woche in Bezug auf die zweiten schwarzen Zahlen der Kliniken Südostbayern AG in Folge. Wenn allerdings Geld übrig sei, dann solle es in die Kliniken-Mitarbeiter gesteckt werden.

Um seinen Arbeitsplatz sorgen, müsste sich laut Dr. Uwe Gretscher übrigens in den nächsten Jahren keiner in den heimischen Kliniken. "Wir sind um jeden Mitarbeiter froh. Und wir brauchen auch jeden Mitarbeiter."

 

Angelina Kwoczalla



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