12.06.22
NGG fordert: Genaues Hinschauen auf neuem Lohnzettel

Landkreis Traunstein/Berchtesgadener Land - Für Beschäftigte in den Brauerei-Betrieben im Landkreis Traunstein und Berchtesgadener Land lohnt sich dieses Mal ein genauer Blick auf den Lohnzettel. Wie die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten mitteilt, steigen die Tarif-Einkommen in Brauereien um insgesamt 4,1 Prozent. Die NGG ruft deshalb die Beschäftigten in Produktion und Vertrieb von Bier dazu auf ihre Lohnabrechnungen zu prüfen. Denn auf der aktuellen Lohnabrechnung müsste das Plus erstmals verbucht sein.
Nach Angaben der Agentur für Arbeit gibt es im Regierungsbezirk Oberbayern aktuell 97 Brauereien mit rund 4 000 Beschäftigten. »Ob Helles, Weißbier oder eine der vielen Spezialsorten: Bier ist in Bayern nicht nur ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, sondern auch ein Kulturgut. Die Brauer sind stolz auf das, was sie herstellen. Aber der Job am Braukessel ist körperlich anstrengend – gerade das Drei-Schicht-System geht an die Gesundheit«, sagt Mustafa Öz, NGG-Landesvorsitzender und Verhandlungsführer. Umso wichtiger sei es, die Arbeit durch eine faire Bezahlung attraktiv zu halten. Das sei mit dem neuen Tarifvertrag gelungen. Auch Auszubildende profitieren: Sie erhalten pro Ausbildungsjahr 70 Euro mehr im Monat.
Laut Statistischem Bundesamt sind Bayerns Brauereien bislang besser durch die Pandemie gekommen als die in anderen Bundesländern: Während der Bierabsatz im bundesweiten Schnitt im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent sank, verzeichnete der Freistaat ein Plus von 2,1 Prozent. Die Gewerkschaft NGG sieht die Branche trotz aktuell steigender Rohstoffpreise im Zuge des Ukraine-Kriegs für die kommenden Monate gerüstet.