30.05.18
"Mit der Extraportion Milch"
Landkreise Traunstein/Berchtesgadener Land. Die Extraportion Milch, besonders viel Kalzium, oder eine Menge Vitamin D: All das versprechen sogenannte Kinderlebensmittel, die immer mehr zum Trend werden, erklärt Veronika Surrer, heimische Diätassistentin aus Anger.
Kinderlebensmittel, erkennbar durch bunte Verpackungen und Spielzeuge, habe es zwar schon immer gegeben, allerdings: „Kinderlebensmittel werden ein immer größerer Markt, weil es ein besonders interessanter Markt ist“. Immer mehr neue Produkte kämen zu den altbekannten Klassikern hinzu. Das Problem: Kinderlebensmittel unterliegen keinen gesetzlichen Bestimmungen wie beispielsweise Babynahrung. Die Hersteller können an Zutaten also weitestgehend alles reinpacken, was sie wollen.
Deshalb erinnert Surrer: Eltern sollten auf eine ausgewogene Ernährung ihrer Kinder achten. Auf einen gesunden Kinderteller gehören überwiegend Obst, Gemüse sowie frische unverarbeitete Lebensmittel und keine Fertigprodukte – egal ob für Kinder oder Erwachsene. Eine gute Richtlinie sei hier die Ernährungspyramide der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Dort würden Kinderlebensmittel unter Süßigkeiten gezählt, weil sich darin besonders viele Fette und Zucker verstecken.
Komplett verschwinden müssten die Kinderlebensmittel allerdings nicht. „Alles was verboten ist, ist gleichzeitig besonders interessant“, man könne nicht immer „Nein“ sagen. Jedoch sei eine klare Linie nötig, die den Kindern zeigt, dass Kinderlebensmittel nicht die Regel sondern die Ausnahme sind. Denn „Kinder leben oft im Hier und Jetzt“, im Vordergrund stehe hauptsächlich „dass es schmeckt“, erklärt Surrer. Dabei seien jedoch die gesundheitlichen Langzeitfolgen bei den Kindern nicht präsent. Hier ist also das Verantwortungsbewusstsein und die Standhaftigkeit der Eltern gefragt.
Angelina Kwoczalla, BW-Redaktion