23.11.21
Lockdown: Wie geht es bei den Branchen weiter?
Landkreise – In den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land tritt mit dem Donnerstag / 25. November ein regionaler Lockdown in Kraft. Viele Bereiche müssen schließen, einige Bereiche dürfen unter strengen Maßnahmen weiterhin offenbleiben. Die BAYERNWELLE hat mit Betroffen gesprochen:
Gastronomie – "Sailer Keller" in Traunstein, Rudi Zeif:
Die Gastronomie muss dicht machen, ab Donnerstag für die kommenden drei Wochen. Nach und nach wurden die Maßnahmen verschärft. 3G, 3Gplus, 2G und jetzt zu. In den vergangenen Wochen, hat Rudi Zeif erklärt, sei der Rückgang an Gästen enorm gewesen. Habe man sich anfangs über die vielen Buchungen, seien es Weihnachtsfeiern oder Familienessen gefreut, wurden diese nach und nach abgesagt. Grund dafür waren die verschärften Maßnahmen bis hin zu 2G. So durften nur noch genesene oder geimpfte Menschen Essen gehen. Es sei zermürbend und anstrengend. Allerdings wird Rudi Zeif seine Angestellten nicht im Regen stehen lassen. Die Lohnfortzahlung wird er für die kommenden drei Wochen aus der eigenen Tasche zahlen, damit nicht die Mitarbeiter unter dem Lockdown zusätzlich leiden müssen. Wie es dann weiter geht, könne niemand sagen.
Einzelhandel – Reichenhaller Unternehmerforum, Vorstand Mike Rupin:
Dass der Einzelhandel trotz Lockdowns offenbleiben darf, sei zwar eine gute Nachricht. Trotzdem bleibe die Stimmung schlecht. Allen voran macht Mike Rupin die anderen Absagen und Schließungen als Grund aus. Ein Einzelhändler lebe auch viel von Laufkundschaft. Da sowohl die Gastro schließt, als auch die Christkindlmärkte in der Region abgesagt wurden, fehlen eben diese Menschen. Deswegen hoffen die Einzelhändler, dass sie trotz der Umstände noch Umsatz machen können. Deswegen geht die Bitte raus an die Bürgerinnen und Bürger: Die Einzelhändler versuchen alles, zum Beispiel die Weihnachtsgeschenke zu besorgen und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Klicken Sie nicht auf einen Onlineshop, sondern unterstützen Sie die regionalen Händler, so die Bitte der Einzelhändler.
Frisöre – Frisörsalon Gerhaard in Traunreut und Frisör Hair Lounge in Laufen:
Die Frisöre haben bis zur letzten Minute gekämpft, dem Lockdown zu entkommen. Mit Erfolg: Mit einer 2G-Regel für Kunden dürfen die Frisöre weiter ihrer Arbeit nachgehen. Eine Erleichterung, da es im Fall vom Frisör "Hair Lounge" in Laufen ein Todesurteil gewesen wäre. Mit einem weiteren, dritten Lockdown hätte Sanela Gerzic wohl für immer schließen müssen, da sie bis heute mit den ersten beiden Lockdowns zu kämpfen hat. Das bestätigt auch Gerhard Michel aus Traunreut gegenüber der BAYERNWELLE: Mit einem erneuten Lockdown für die Frisöre hätten sehr viele Kollegen die Türen geschlossen und nie wieder aufgemacht. Lieber mit angezogener Handbremse arbeiten und Geld verdienen als gar nicht, sagt er.
Neben diesen drei Branchen gibt es viele weitere Bereiche, die in den kommenden drei Wochen unter einer enormen Belastung stehen werden. Sport- oder Kulturstätten und viele weitere Branchen haben ein Berufsverbot während des Lockdowns bekommen. Auch in Hotels und Pensionen ist für die kommenden drei Wochen das Licht erst einmal aus.