07.10.19
Lesen fördern und Lesepate werden

Übersee – 25 % der Viertklässler in Deutschland können nicht lesen und gleichzeitig verstehen, was sie gelesen haben. Lesen ist allerdings wichtig, damit wir uns eine eigene Meinung bilden können. Soziale Medien und das Fernsehen liefern uns dafür nicht immer ausreichende Informationen. Umso wichtiger Kinder schon früh beim Lesen zu fördern, wenn es Defizite gibt. In unserer Region gibt es da schon einige Projekte die das tun. Zum Beispiel die Lesepaten in Übersee.
Der Familienstützpunkt koordiniert dieses Projekt bei dem sich Ehrenamtliche dazu bereit erklären mit Kindern einmal in der Woche zu lesen und das Lesen mit ihnen zu üben.
Unter anderem sind die Lesepaten hier in Familien mit Migrationshintergrund. In Familien in denen häufig eine andere Sprache gesprochen wird, die Eltern vielleicht selbst schlechtes Deutsch sprechen und sich so beim Lesen mit den Kindern schwer tun.
Aber auch bei Kindern, die wenig Begeisterung am Lesen zeigen. Da hilft es oft, wenn eine außenstehende Person zum Lesen kommt, so Uschi Geiger vom Familienstützpunkt Übersee im BAYERNWELLE Interview.
Lesepaten kommen aber auch in die Mittagsbetreuung in der Schule in Übersee. Wenn Eltern oft auch nachmittags arbeiten, die Kinder in der Mittagsbetreuung sind, dann bleibt da oft wenig Zeit jedes Kind einzeln beim Lesen zu fördern. Es sei denn das Kind bekommt einen Lesepaten.
Der Lesepate bekommt auch einen Eindruck, ob das Kind vielleicht in anderen Bereichen auch noch Hilfe brauchen könnte. Der Familienstützpunkt kann eingreifen, Hilfe anbieten und so entstehen soziale Netzwerke die wichtig sind für ein gutes Zusammenleben in einem Ort, so etwa Uschi Geiger.
Dazu braucht es aber auch immer Ehrenamtliche die Lesepate werden wollen. Und dafür braucht es keine spezielle Ausbildung. Nur Zeit und spaß am Lesen mit Kindern. Also wenn Sie Lust auf das Lesepaten-dasein haben, einfach beim Familienstützpunkt in Übersee melden. Die Kontaktdaten gibt es hier.
Auch wenn Sie aus Übersee sind und ihr Kind Förderung benötigt können Sie sich melden. Je früher desto besser. Denn die Kinder sollten den Punkt nicht erreichen, an dem sie keine Lust mehr auf Lesen haben, weil sie es nicht so gut können wie die anderen in der Klasse. Dieser Punkt sollte gar nicht erst erreicht werden. Lesen soll Spaß machen, denn es ist super wichtig für die Bildung.
Auch in anderen Gemeinden gibt es Lese- und Lernpaten. Zum Beispiel in Grabenstätt. Wenden Sie sich einfach an die Lehrer, die können bestimmt weiterhelfen um Ihrem Kind beim Lesen zu helfen.