31.03.22
Klinikärzte legen die Arbeit nieder

Landkreise - Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern streiken am Donnerstag / 31. März in ganz Deutschland für bessere Arbeitsbedingungen. Auch Mediziner der Kreiskliniken im Chiemgau und Berchtesgadener Land beteiligen sich an den Warnstreiks.
Die Medizinergewerkschaft Marburger Bund hat deutschlandweit alle ihre Mitglieder an kommunalen Kliniken dazu aufgerufen, ihre Arbeit am 31. März niederzulegen. Auch Krankenhäuser in der Region sind von dem Ausstand betroffen. Für die Notfallversorgung sei gesorgt, versichert der Intensivmediziner Christian Stroh vom Klinikum Traunstein. Er ist einer der Hauptorganisatoren des heutigen Streiks in Südostbayern. „Wir hoffen, dass dieser eintägige Warnstreik ausreicht, um der Arbeitgebervereinigung zu zeigen, dass wir Ärztinnen und Ärzte wirklich bereit sind, unsere Forderungen durchzusetzen“, sagt Stroh.
Die vergangenen zwei Coronajahre sind nach Angaben von Stroh auch bei den Klinikärzten an die Substanz gegangen. „Es gibt Phasen, in denen man nicht weiß, wo man zuerst anfassen soll und wo einem der Kopf steht“, so Stroh im BAYERNWELLE-Interview. Das liege an der gestiegenen Zahl an Patienten, aber auch an den krankheitsbedingten Ausfällen des Personals. „All das ist eine hohe Last – ungebrochen, ohne Pause seit zwei Jahren.“ Und mit dem Ukraine-Krieg steht schon das nächste Thema auf der Tagesordnung: laut Stroh bereiten sich die regionalen Kliniken auch darauf vor, Kriegsverletzte aus der Ukraine versorgen zu können.
Mit ihren Warnstreiks am Donnerstag wollen die Klinikärzte und ihre Gewerkschaft Marburger Bund bessere Arbeitsbedingungen fordern. Ob die Forderungen der Mediziner umgesetzt werden, wird sich in den kommenden Wochen und Monaten zeigen.