23.10.19
Hilfe, die Touris kommen!
Salzburg/Landkreis Berchtesgadener Land - Frisch gekürt vom Reiseführer „Lonely Planet“ zum Städtetrip Ziel Nummer 1 weltweit im kommenden Jahr, steht der Tourismus in Salzburg in der Kritik. Viele Bürger befürchten durch die Werbung im Reiseführer noch mehr Besucher in Salzburg.
Salzburg steht schon länger bei Einheimischen in der Kritik. Sie stören sich an den Touristenmassen, die kommen, aber zu wenig Geld dalassen. Die Stadt hat bereits gegengesteuert durch feste und begrenzte Einfahrtzeiten für Reisebusse; und die Partei NEOS hat auch schon vorgeschlagen pro Bus 500 Euro zu verlangen, die in Altstadt-Gutscheinen für die Besucher wieder zurückgegeben werden. So sind die Besucher gezwungen Geld in Salzburg zu lassen. Dieser Vorschlag wurde abgelehnt; die Stadt will auch keine Obergrenze für Touristen, zeigt sich aber einsichtig den Tourismus in "geregelte Bahnen" zu lenken.
Eine Tourismus-Strategie für Salzburg – eine Never-Ending-Story für Politiker und Touristiker. Erst am Wochenende wurde eine Fremdenführerin in Salzburg mit ihrer Touristengruppe aus Südkorea von einem Unbekannten angegriffen. Er hat die Touristen beschimpft und ist geflüchtet. Die Polizei geht davon aus, dass der Mann damit seinen Protest gegen den Over-Tourism zum Ausdruck bringen wollte.
Was das Berchtesgadener Land plant
Mit dem Over-Tourism beschäftigt sich auch immer wieder das Berchtesgadener Land. Vor allem der Berchtesgadener Talkessel. Die große Kunst ist es, die Zahl der Touristen zu halten, weil die Region daran verdient - die Touristenmassen nur anders zu verteilen.
Genau das möchte auch das Berchtesgadener Land, weshalb die Touristiker schon über Plänen brüten sich neu auszurichten. „Sanfter Alpentourismus“, weniger Werbung im asiatischen und arabischen Raum und dafür mehr Kongresse und Tagungstouristen. So soll die Hauptsaison im Sommer entzerrt werden, die verstopften Straßen und die überlaufenen Geschäfte weniger.