12.12.18
Haustiere unterm Christbaum
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - Viele Kinder wünschen sich zu Weihnachten ein Haustier: Einen kleinen Hund oder auch ein Kaninchen. Doch oft ist die Weihnachtsfreude schnell vergangen - denn auch Tiere haben Bedürfnisse wie Gassi gehen oder einen sauberen Käfig. Und dann wird das Tier oft im Tierheim abgegeben.
Darum vermitteln die Tierheime während der Weihnachtszeit keine Tiere mehr in Familien - egal wie tierlieb die Familie ist. Die Weihnachtszeit ist die denkbar schlechteste Zeit dafür, sagt Freilassings Tierheimleiterin Christine von Hake. Das nicht nur, weil es dann sehr stressig im Haus zugeht: Vorbereitungen für die Bescherung, Familienfeste, und auch Silvester sind keine gute Zeit, ein neues Familienmitglied aufzunehmen. Und nichts anderes ist ein Tier, das mehrere Jahre im Haus leben wird.
Sondern auch, weil in der Weihnachtszeit gar nicht die langfristigen Folgen bedacht werden: Wieviel kostet das Haustier über die Jahre hinweg? Also Futter, Impfungen beim Arzt oder auch die Steuer beim Hund. Kann die 9-jährige Tochter wirklich den Käfig jede Woche alleine sauber machen? Und wie ist das mit dem Urlaub, wer kümmert sich um die Katze?
Familienministerin Kerstin Schreyer hat darum eine eindeutige Meinung: Tiere sind kein einmaliges Weihnachtsgeschenk und auch kein Spielzeug. Denn ein Haustier bedeutet vor allem eines: Verantwortung.
Ein Kind oder auch ein Jugendlicher ist zu jung, um sich alleine um ein Haustier zu kümmern, sagt auch Christine von Hake vom Tierheim Freilassing - egal ob Katze oder Hamster. Am Ende müssen dann oft die Eltern den Käfig putzen. Aber auch die Eltern können nicht immer mit der Verantwortung, die ein Tier bedeutet, umgehen: Denn ein Hund will jeden Tag Gassi gehen, ein Meerschweinchen jeden Tag sein Stroh. Und dann stehen die großen Ferien vor der Tür und das gebuchte Hotel erlaubt keine Haustiere im Zimmer.
Die Folge: Gerade vor der Ferienzeit werden jedes Jahr viele Haustiere in Tierheime gebracht - oder gleich am Straßenrand ausgesetzt. Ein Schicksal, das den Tieren erspart werden kann: Wenn vor dem Kauf des Tiers beim Züchter erst einmal ausprobiert wird, ob ein Tier in die Familie passt. Zum Beispiel, indem die Tochter erst einmal der Nachbarin beim Gassi gehen hilft.