30.05.22
"Gas-Embargo schadet uns mehr als Russland"

Region - Die Wirtschaft in Südostbayern trägt derzeit die Sanktionen des Westens gegen Russland mit. Bei einem möglichen Gas-Embargo wäre das allerdings anders: Das hätte auch für die heimische Wirtschaft schwerwiegende Folgen, sagt jetzt die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft.
Sollte Deutschland wirklich kein russisches Gas mehr importieren, dann „schaden wir uns damit mehr als Russland“, sagt Norbert Peine, Sprecher der bayerischen Wirtschaft. Er rechnet in so einem Fall nicht nur mit deutlich steigenden Energiekosten, sondern sieht auch Arbeitsplätze in der Industrie bedroht. Denn vielfach gilt: Ohne Gasversorgung keine Produktion. Allein im Landkreis Traunstein spricht die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft von 6.500 Arbeitsplätzen, die dann auf der Kippe stünden – im Berchtesgadener Land seien es 3.200.
Vor allem die Industriebetriebe in der Region seien (zumindest aktuell) von russischem Erdgas abhängig – und Alternativen wie Flüssiggas seien so schnell nicht zu organisieren.