29.05.19
Für mehr Frauen in der Kommunalpolitik
Landkreis Traunstein/Berchtesgadener Land - Nicht nur mehr von den GRÜNEN oder von der AFD haben es dieses Mal ins Europa-Parlament geschafft. Sondern auch mehr Frauen sollen dieses Mal mit ins Europaparlament einziehen. Das letzte hat nämlich nur zu knapp einem Drittel aus Frauen bestanden.
In den Stadt- und Gemeinderäten zwischen Chiemsee und Königssee sieht die Sitzverteilung nicht besser aus. Im Traunsteiner Stadtrat sind von 25 Räten nur sieben weiblich. „Das sind deutlich zu wenig Frauen“, findet Ulrike Hoernes von der Traunsteiner Liste. Sie appelliert an alle Damen: „Traut euch und lasst euch für die nächste Kommunal-Wahl 2020 aufstellen!“ Für Hoernes selbst stellt die Arbeit im Stadtrat eine große persönliche Bereicherung dar. Neue Themen, mit denen sie sich zwangsweise beschäftigen musste, landeten auf der Tagesordnung. „Ich wüsste bis heute nicht, was ein Bebauungsplan ist“, so Hoernes im BAYERNWELLE-Interview.
Dem kann Helene Lex aus Nußdorf (CSU) nur zustimmen: Sie ist seit 2014 dort im Gemeinderat und allein unter Männern. Mit den männlichen Kollegen komme sie zwar gut klar, aber auch Lex wünscht sich für die nächste Wahlperiode mehr Frauen. Sie werden eine andere Sichtweise auf gewisse Themen mit einbringen.
Auch die Rathaus-Chefs zwischen Chiemsee und Königssee sind fast alle männlich: Nur in Taching und in Bad Endorf gibt es eine Bürgermeisterin: Doris Laban leitet seit 2014 die Geschicke in Bad Endorf. Mit dem Slogan „Man muss es nicht nur wollen, sondern auch können“ hat sie sich für das „Aktionsbündnis für Bad Endorf“ damals durchgesetzt. Auch wenn es nicht immer ganz einfach war, mittlerweile fühlt sie sich in der Marktgemeinde sehr wohl und will auch 2020 wieder antreten. Ursula Haas aus Taching hat angekündigt bei der nächsten Wahl nicht mehr als Bürgermeisterin zur Verfügung zu stehen.