04.02.19
Die häufigsten Maschen von Betrügern

© Symbolbild Pixabay
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - In den letzten Tagen warnt die Polizei in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land wieder sehr gehäuft vor Betrügern.
Die Opfer sind meist ältere Menschen. Die Täter sind meist psychologisch so gut geschult, dass sie mit ihrer Tour oft erfolgreich sind. Die BAYERNWELLE stellt die gängigsten Maschen von Betrügern vor, die in den letzten Monaten auch in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land aufgetaucht sind.
Die Haustürsammlung
Erst vor zwei Wochen haben in Kirchanschöring und Fridolfing Männer an Haustüren geklingelt und sich als Sammler für den Kinderschutzbund ausgegeben. Der Kinderschutzbund hat das umgehend dementiert. Generell sammeln soziale Einrichtungen meist nicht an der Haustür. Wenn sie es tun (so wie die Caritas bei ihren regelmäßigen Sammlungen), dann sind die Aktionen vorher angekündigt und die Sammler können sich ausweisen.
Angebliche Handwerker
Vor kurzem haben in Rosenheim angebliche Mitarbeiter der Wasserwerke an Haustüren geklingelt. Auch andere Betrüger haben sich schon als Handwerker ausgegeben. Die Masche ist meist die gleiche: einer lenkt ab, der andere durchsucht die Wohnung nach Wertsachen und klaut. Die Polizei rät: lassen Sie nur Handwerker in die Wohnung, die Sie selber bestellt haben oder die von der Hausverwaltung angekündigt wurden.
Der Enkeltrick
Betrüger rufen ältere Menschen an und geben sich als Angehörige aus, die in einer Notlage sind. Ein Fall aus der vergangenen Woche: eine 85jährige aus Siegsdorf wurde von ihrem "Enkel" angerufen und um 25.000 Euro gebeten. Die Frau ging nicht darauf ein. Die Polizei rät: sagen Sie am Telefon keine größeren Geldsummen zu. Wenn Sie jemanden nicht eindeutig als Angehörigen erkennen, legen Sie auf. Lassen Sie sich auf keine Diskussionen ein!
Falsche Polizisten
Zahlreiche Bürger aus dem Chiemgau wurden letztes Jahr von angeblichen Polizisten angerufen. Sie wurden oft aufgefordert, Geld vom Konto abzuheben und dann einem "Polizisten" zu übergeben. Die Polizei rät: gehen Sie auf solche Anrufe nicht ein. Die echte Polizei würde niemals am Telefon Geldforderungen stellen. Lassen Sie sich auch nicht irritieren, wenn Ihnen am Telefon eine "110"-Nummer angezeigt wird. Fragen Sie im Zweifelsfall lieber bei der echten Polizei nach.
Der große Hauptgewinn
Vor dieser Masche hat erst vor ein paar Tagen wieder die Polizei in Berchtesgaden gewarnt. Betrüger rufen bei (meist älteren) Personen an und erklären, diese Personen hätten einen Hauptgewinn gelandet (vier- oder fünfstellige Summen). Um an das Geld zu kommen, müsste allerdings erst eine Anzahlung geleistet werden. Oder es müssten irgendwelche Wertkarten gekauft werden. Die Polizei rät: Gehen Sie auf nichts ein, was eine Vorleistung voraussetzt! Am Ende zahlen Sie immer drauf - denn der große Hauptgewinn wird wie eine Seifenblase zerplatzen.
Noch nicht bei uns in der Region, aber gefährlich: der Schaumstoff-Trick
Vor dieser Masche hat die Polizei Ebersberg vor kurzem gewarnt. Einbrecher schieben an den Eingangstüren von Wohnhäusern ein schmales Stück Schaumstoff in einen Türspalt. Ein paar Tage später kommen sie wieder und schauen, ob das Schaumstoffteil noch immer an seinem Platz ist. Wenn ja, dann schlussfolgern sie daraus, dass die Bewohner die Türe schon länger nicht mehr geöffnet haben und möglicherweise im Urlaub sein. In solche Häuser brechen sie dann ein.
Generell rät die Polizei: seien Sie misstrauisch. Wenn Sie bei einem Anrufer ein ungutes Bauchgefühl haben, legen Sie sofort auf. Weisen Sie zwielichtige Personen an der Haustür ab. Informieren Sie die Polizei, wenn Sie Betrüger vermuten.
Markus Gollinger, BAYERNWELLE