11.05.23
Bergwacht gibt Tipps für die Bergtour

Region - Allein die Bergwacht Chiemgau rückt jährlich zu etwa 1.000 Einsätzen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land aus. Die Mehrheit davon entfällt auf den Sommer. Mit zunehmend besserem Wetter kommen jetzt wieder mehr und mehr Wanderer in die Berge. Die Bergwacht Chiemgau gibt nun Tipps, damit Sie auf dem Berg möglichst nicht in eine gefährliche Lage geraten.
Generell rät die Bergwacht, die Wanderung gut vorzubereiten. Dazu gehört auch ausreichendes Kartenmaterial. Auf verbreitete Wander-Apps sollten Sie sich nicht zu 100% verlassen. Auch Google Maps ist für die Berge ungeeignet. Über die Beschaffenheit der Wege und die zurückzulegenden Distanzen sollten Sie sich vorher unbedingt informieren. Auch an mögliche Umkehrpunkte oder -zeiten sollten Wanderer denken.
Für Mehrtagestouren empfiehlt es sich, die Hütten unbedingt im Voraus zu buchen. Aufgrund zahlreicher anderer Wanderer drohen im schlimmsten Fall ausgebuchte Betten. Übrigens akzeptieren nicht alle Hütten Kartenzahlung.
Ein weiteres wichtiges Thema ist die Witterung. Manchmal versteckt sich ein Unwetter hinter den Gipfeln und ist somit zunächst nicht zu erkennen. Informieren Sie sich also unbedingt immer vor einer Bergtour, wie die Wetteraussichten für die nächsten Stunden bzw diesen Tag sind. Außerdem ist die Sonneneinstrahlung in der Höhe intensiver. Besonders momentan kann es aber abends wieder frischer werden. Auch Schnee kann in höherer Lage noch liegen. An ausreichende Ausrüstung (Hohe Wanderschuhe, Wärme-, Unwetter- und Kälteschutz, Erste-Hilfe-Paket, Nachtlicht etc.) sollten Sie also unbedingt denken.
Außerdem ist nicht jede Strecke für jeden machbar. Ein jeder sollte sich selbst gegenüber ehrlich einschätzen, was er leisten kann. Einige Wege benötigen einen gewissen Grad an Fitness und Erfahrung. Verrückte „Abenteurer“-Posts im Internet sollten keinen falschen Ehrgeiz wecken.
Für eine Notfall-Situation sollte immer ein aufgeladenes Handy mit dabei werden. Wichtig ist, dass auch gegen Ende der Wanderung noch ausreichend Akku vorhanden ist. Notfall-Apps sind generell mit Vorsicht zu genießen.
Mit der Rufnummer 112 erreichen Sie Hilfe. Wanderer, die in einer Gruppe unterwegs sind, sollten den Verletzten aber nicht allein lassen. Einfache Maßnahmen der Ersten Hilfe wie „Wärme geben“ und „Blutungen stoppen“ können bereits einiges bewirken.