20.09.22
Bayrische Demenzwoche für mehr Lebensqualität von Patienten und Angehörigen

Landkreise - Diagnose Demenz. Und dann? Ein Heilmittel gibt es bislang nicht, aber es gibt viele Dinge die Betroffene und Familienangehörige beachten können, um die Lebensqualität zu erhalten. Um möglichst viele Menschen darüber zu informieren und vor allem, um die Bevölkerung zum Thema Demenz zu sensibilisieren gibt es die bayrische Demenzwoche. Sie findet in dieser Woche zum dritten Mal statt und auch in unserer Region gibt es einige Veranstaltungen, die für mehr Verständnis sorgen sollen.
Denn nur, wenn möglichst viele Menschen über diese Krankheit informiert sind, kann die Lebensqualität von Betroffenen und deren Familienangehörigen erhalten werden. Dafür ist aber auch eine frühe Diagnose wichtig. Denn nur dann wissen alle Beteiligten womit sie es zu tun haben. Genau das ist wichtig, da sich Personen mit Demenz im Laufe der Zeit verändern. Sie werden nicht nur vergesslicher und verlieren die Orientierung, sie werden auch sensibler und nehmen Dinge oft anders wahr. Was ohne Diagnose oft zum Streit innerhalb der Familie kommt, kann mit Diagnose im besten Fall dafür sorgen, dass Familienmitglieder wissen, wie sie bestimmte Situationen einordnen müssen und was am besten zu tun ist.
Demente Patienten brauchen zum Beispiel viel Sicherheit, das hat uns Susanne Aicher vom Pflegestützpunkt Traunstein im BAYERNWELLE-Interview erzählt. Auch möglichst viele Bezugspersonen sollten nach einer Diagnose schnell mit ins Boot geholt werden. Denn im Laufe der Zeit, lassen Patienten weniger Menschen mehr an sich ran, die ihnen nicht besonders nahestehen.
Mai Aumüller-Nguyen, Fachärztin für Allgemeinmedizin und Geriatrie ist im Vorstand der regionalen Alzheimergesellschaft und betont im BAYERNWELLE-Interview, dass es zum Beispiel auch bei einem Krankenhausaufenthalt wichtig ist, das Klinik-Personal über eine Demenz zu informieren. Weil dann Bezugspersonen schneller hinzugezogen werden und auch auf bestimmte Dinge geachtet werden können. Dass der Patient zum Beispiel nicht dauernd verlegt wird, was für demente Personen oft noch schwerer ist. Weiß niemand Bescheid und der Patient regiert unerwartet, ist verwirrt, wird vielleicht sogar laut, dann kann die Situation nur schwer eingeordnet werden. Liegt aber eine Diagnose vor und alle wissen Bescheid, können die Patienten entsprechend behandelt werden und so ihre Lebensqualität erhalten werden.
Das gilt für viele Lebenssituationen. Wenn alle Beteiligten über die Diagnose Bescheid wissen, können sie entsprechen reagieren. Das geht aber natürlich nur, wenn auch eine Diagnose gemacht wurde. Je früher, desto besser. Lassen Sie sich also von Ihrem Arzt checken. Es gibt entsprechende Tests dafür.
Für alle Familienangehörigen und pflegende Angehörige gilt: Nehmen Sie Hilfe an. Da gibt es in unserer Region viele Angebote. Beim Pflegestützpunkt bekommen Sie entsprechende Informationen.
Und wer noch mehr zum Thema Demenz erfahren will, hat diese Woche die Gelegenheit dazu. Es gibt ein breites Angebot in der Region:
20. September 2022 15:00 - 18:00 Uhr |
Online Diskussion „Flucht, Vertreibung & Demenz“ Anmeldung unter fachstelle@kvtraunstein.brk.de |
21. September 2022 09:30 - 11:30 Uhr
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Infofrühstück Thema Demenz Traunstein, Forum Chiemgau Anmeldung unter pflegestuetzpunkt@traunstein.bayern oder 0861 58-300 |
23. September 2022 |
Infostand: Tittmoning Bauernmarkt
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25. September 2022 |
Infostand: Waging Herbstzauber
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26. September 2022 18:00 Uhr |
Film „Diagnose Demenz. Ein Schrecken ohne Gespenst.“ Trostberg, Kino |
23. Oktober 2022 |
Infostand: Traunstein Herbstmarkt |