04.10.21
Vorsicht: Wildwechsel

Landkreise Berchtesgadener Land/ Traunstein - Gerade im Oktober ist es in den letzten Jahren zwischen Chiemsee und Königssee sehr häufig zu Wildunfällen gekommen. Deswegen sollten alle Autofahrer in diesen Wochen besonders vorsichtig und vorausschauend fahren. Die Zahl der Wildunfälle steigt auch bei uns in der Region von Jahr zu Jahr an.
Eine Ursache dafür, warum die Zahl der Wildunfälle von Jahr zu Jahr steigt, liegt laut dem Jäger Alois Lahner an den Autofahrern. Diese würden immer rücksichtsloser und nicht vorsichtig genug auf den Straßen durch verdunkelte Waldstücke fahren. Wer sich in dieser Jahreszeit auf mögliche Wildwechsel einstelle, der könne leichter einen Unfall verhindern. Besonders zu rechnen mit einem Wildwechsel ist laut Hans Berger vom Bayerischen Jagdverband Berchtesgadener Land e.V. in der Nähe und in Waldstücken, außerdem neben hohen Maisfeldern.
Die meisten wilden Tiere sind dämmerungs- und nachtaktiv. Das liegt laut dem Jäger Alois Lahner daran, dass immer mehr Menschen am Tag in den Lebensraum der wilden Tiere eindringen. Alleine ein Fahrradfahrer im Wald reicht, um den Tieren im Wald das Gefühl zu geben, dass sie nicht ihre Ruhe haben. Deswegen sind die meisten Wildtiere in der Nacht auf Futtersuche und queren dadurch auch bestimmte Straßen.
Wer ein oder mehrere Rehe am Straßenrand bemerkt, der sollte abbremsen und langsam vorbeifahren. Sollten die Rehe auf der Straße stehen bleiben, dann kann mit einem Hup- oder Abblendsignal das Reh von der Straße verschwinden. Das bestätigt auch Hans Berger vom Bayerischen Jagdverband Berchtesgadener Land e.V. im Gespräch mit der BAYERNWELLE.
Sollte es doch zu einem Zusammenstoß oder einem Unfall mit einem Wildtier kommen, dann sollte man in erster Linie Ruhe bewahren, die Warnblinkanlage einschalten, die Warnweste anlegen und dann die Unfallstelle mit einem Warndreieck absichern. Danach sollte umgehend die Polizei informiert werden. Wurde das Wild durch den Zusammenstoß getötet, sollte es nach Möglichkeit von der Fahrbahn gezogen werden, um weitere Unfälle zu vermeiden. Dabei sollten Schutzhandschuhe verwendet werden. Das getötete Wild keinesfalls mitnehmen, da das den Tatbestand der Jagdwilderei erfüllen würde.