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06.11.17

Vorsicht mit Kinderfotos im Netz!

 

Kinderphotos im Netz
Die Fotos Ihres Kindes sollten Sie lieber
in ein gutes altes Fotoalbum kleben.
(c) Pixabay

Wie oft posten Sie ein Foto auf Facebook, Instagram und co.? Wenn ich raten müsste, würde ich sagen: So ca. ein mal in der Woche oder sogar öfter?  Das Deutsche Kinderhilfswerk sagt jetzt: Wir Deutschen sind da viel zu sorglos. Vor allem, wenn wir Bilder unserer Kinder ins Netz stellen. Die können nämlich ganz leicht in falsche Hände geraten – da denkt aber jeder zweite Erwachsene laut einer Umfrage nicht dran.

Sobald ein Foto im Internet gepostet wird, geben wir das Urheberrecht zwar nicht ab, aber in diesen sozialen Netzwerken, wie Facebook Instagram und Co. bestätigen wir mit den AGBs ein paar Dinge die uns vielleicht gar nicht so recht sind. Bei Facebook steht zum Beispiel in den AGBs, dass sie Ihre Bilder weltweit verwenden, verbreiten und sogar verkaufen dürfen. Und das gilt genauso, wenn Sie Bilder von Ihrem Neffen, dem Enkel oder vom Patenkind posten.

Nicht nur, dass die Netzwerke Ihre Bilder weiterverbreiten können, ist ein Nachteil. Wenn Sie nämlich Bilder Ihrer Kinder posten, greifen Sie da in das Persönlichkeitsrecht der Kinder ein. Das Persönlichkeitsrecht ist im Grundgesetz verankert und darunter fällt zum Beispiel auch das Recht am eigenen Bild.

Auch Kinder haben dieses Recht schon. Rechtlich wird allerdings gesagt, dass bis ca. 7 Jahren die Eltern vollständig darüber entscheiden dürfen welche Bilder der Kinder an die Öffentlichkeit gelangen dürfen. Ab ca. 14 Jahren gilt ein Kind als einsichtsfähig und darf dann selbst entscheiden, ob ein Bild auf Facebook, gepostet werden darf.

Aber Vorsicht: Auch wenn Sie als sorgeberechtigte Eltern Bilder Ihrer Kleinkinder posten, kann das Folgen haben. Auch wenn Sie das Bild ziemlich süß finden. Ihr Sohn, Ihre Tochter finden das später vielleicht einfach nur peinlich.
Das ist aber noch das kleinste Problem. Gefährlich wird es dann, wenn Klassenkameraden das peinliche Bild finden, verbreiten und Ihr Kind damit mobben. Dafür wollen Sie doch sicher nicht verantwortlich sein oder?

Die Gefahr geht aber noch weiter: Immerhin können bei den meisten Facebook Nutzern Fremde das Profil ansehen. Somit auch die Bilder die Sie posten. So ein Bild ist schnell gespeichert. Leider gibt es viele Kriminelle, die Bilder Ihrer Kinder auf Sexseiten oder anderen komischen Portalen weiterverbreiten. Ohne dass Sie irgendetwas davon mitbekommen. Ein Foto da wider rauszubekommen ist so gut wie unmöglich. Außerdem gilt immer: Das Internet vergisst nichts.

Wenn Sie aber auf das Posten von Bildern Ihrer Kinder nicht verzichten wollen, sollten Sie diese Punkte beachten, damit Sie trotzdem die Privatsphäre der Kinder wart:

Kinderphotos im Netz
So ein Foto reicht völlig aus, um Ihren
Facebook-Freunden zu zeigen,
dass Sie Plätzchen backen.
(c) Pixabay

1. Kinder nicht frontal zeigen.

Posten Sie nur Bilder auf denen Ihr Kind von der Seite oder von Hinten abgebildet sind. Damit das Gesicht nicht voll erkennbar ist.

2. Keine Fotos mit knapper Bekleidung.

Stellen Sie keine Fotos Ihrer Kinder in der Badewanne oder nur in Unterwäsche ins Internet.

3. Privatsphäre Einstellungen ändern

Wenn Sie sich selbst nicht sicher sind, dann ändern Sie die Privatsphäre Ihres Accounts. Meistens gibt es die Option „Nur Freunde“. Dann können wirklich nur Ihre Freunde die Bilder sehen.

4. Keine peinlichen Fotos posten

behalten Sie die lustigen oder eher peinlichen Fotos für sich. Die haben eher was im privaten Fotoalbum zu suchen.

5. Details reichen häufig

Für schöne Momentaufnahmen reicht es völlig aus, wenn Sie nur Details der Kinder zeigen. Beim Basteln zum Beispiel nur die Hände.

 

So kann eigentlich nicht mehr viel passieren. Denken Sie einfach vor jedem Post daran: Würden Sie sich selbst in dieser Situation fotographieren lassen? Würden Sie so ein Foto von Ihnen selbst ins Internet stellen?

 

 



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