16.04.18
Kreatives Miteinander im ersten regionalen Coworking Space
Freilassing. Ein Gemeinschaftsbüro für Kreative schaffen, in dem Menschen unterschiedlichster Branchen zusammenkommen, gemeinsam arbeiten und einfach mal eine andere Sicht auf die Dinge bekommen können: Genau das wünschten sich Tina Waltner und Amadeus Fleckinger aus Bad Reichenhall. Ihre Idee eines sogenannten „Coworking Spaces“ setzten sie dann am Ende selbst in die Tat um.
„Ich denke hier in der Region gibt es viele Kreative, die im Home-Office arbeiten und in ihren Löchern alleine vor sich hin wursteln“, erklärt Tina Waltner und spricht dabei aus eigener Erfahrung. Sie selbst arbeitete lange Zeit von Zuhause aus und merkte, dass die kreativen Prozesse mit anderen Menschen auf der Strecke blieben. Doch damit sollte Schluss sein und aus der anfänglichen Idee einen Hot-Spot für Kreativ-Schaffende zu gründen, wurde Realität.
Gemeinsam mit Amadeus Fleckinger betreibt sie nun das Kreativnest in Freilassing, den ersten Coworking Space in der Region. Das Konzept dahinter ist einfach: Jeder, der möchte, kann sich hier sowohl täglich als auch monatlich einen Schreibtisch-Platz mieten. Einerseits soll ungestörtes Arbeiten und andererseits kreatives Miteinander ermöglicht werden. Besonders im Vordergrund steht hierbei das Netzwerken untereinander. „Viele haben das Vorurteil verinnerlicht: Wenn ich etwas brauche, dann muss ich nach München“, bezieht Fleckinger vor allem auf die örtlich vorhandenen Arbeitskräfte. Im Landkreis gebe es jedoch beispielsweise zahlreiche gute Graphiker, Drohnen-Piloten oder Webdesigner - lediglich die Sichtbar-Machung fehle, fügt Fleckinger hinzu.
Acht komfortable Arbeitsplätze, sechs davon Schreibtisch-Plätze, blitzschnelles Internet, zwei große Besprechungsräume, ein Foto-Studio, eine Bastel-Werkstatt und Platz für Workshops mit bis zu 35 Personen: Im Kreativnest ist, umrahmt von familiärem Ambiente mit Küche und Kaffeemaschine, vieles geboten. Ob dort 325 Euro für einen monatlich fixen Arbeitsplatz allerdings ein stolzer Preis sei? „Wir haben extrem darauf geachtet, dass das Kreativnest eine schöne Designlinie hat, haben es extra von einer Innenarchitektin einrichten lassen“, so komme auch der etwas teurere Preis zustande, erklärt Amadeus.
Der wiederum zahle sich aus: Denn ins Kreativnest darf man auch Kunden mitnehmen. Das Ambiente des Coworking Spaces mache oftmals einen deutlich besseren Eindruck als die eigenen vier Wände, wo einem vielleicht am Ende noch „die Katze auf den Schoß springt.“
Angelina Kwoczalla, BW-Redaktion