24.01.17
Gefahren der Kältewelle für Tiere, Landwirtschaft und Wald
Es ist wirklich eisig kalt draußen. Können Sie sich noch dran erinnern, mal in der Früh ins Auto eingestiegen zu sein und die Temperaturanzeige hat irgendwelche einstelligen Minusgrade angezeigt? Immer minus 10, minus 15 Grad oder noch viel kälter.
Wir Menschen haben es da ja leicht: einfach die Heizung an, warm einpacken, Wärmflasche oder ein heißes Bad nehmen. Andere ham´s aber nicht so schön kuschlig warm. Zum Beispiel die vielen Tiere draußen in der Natur.
So gefährlich ist die Kälte für die Tiere:
Die meisten Tiere in freier Wildbahn lassen Minusgrade kalt. Sie haben sich im Laufe der Evolution eine Art Sparprogramm zugelegt. Vögel haben ein dickes Federkleid. Nur eine dicke Schneedecke macht ihnen zu schaffen, weil sie dann nicht genug zu fressen haben. Um ihre Körpertemperatur von 41 Grad Celsius zu halten, finden sie aber im Wald beim Scharren auf dem Boden oft genug Nahrung. Aber: wir dürfen trotzdem füttern - am besten mit Meisenknödeln, Hanfsamen oder Sonnenblumenkernen.
Rehen, Hirschen und Wildscheinen macht die Kälte nichts aus. Sie schonen ihre Fettreserven und bewegen sich möglichst wenig. Deswegen sollten wir die Tiere auch auf keinen Fall aufscheuchen. Das zehrt bei der Fluchtreaktion am Energievorrat.
Generell gilt: kranke und schwache Tiere überleben den strengen Winter oft nicht. Da fungiert der Winter dann also als eine Art natürliche Auslese.
Das bedeutet die lange Kälte für Landwirte, Hobbygärtner und den Wald:
Massiverer Frost ist eigentlich positiv. Er übernimmt die Schädlingsbekämpfung. Nacktschnecken, Blatt- und Schildläusen an Obstbäumen und anderen Schädlingen wird der Gar ausgemacht.
Christan König aus der Bayernwelle-Wetterredaktion weiß, was der Frost mit dem Borkenkäfer macht:
Erst spät-winterlicher Frost rein in den März ist besonders nach vorherigen ersten Wärmeschüben unerwünscht. Dann sind Wintersaaten gefährdet - vor allem bei Frösten ohne Schneedecke auf kahlen Ackerflächen.