08.12.17
Die Sorge um die heimischen Bauernhöfe
Ohne sie wäre die Region um vieles ärmer – die Landwirte mit ihren Betrieben.
Die Bauern in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land haben Sorgen und Existenzängste. Viele davon geben oft als Frust ihre Höfe auf. Trotzdem sind die Zahlen hier bei uns nicht ganz so dramatisch, wie im bayernweiten Vergleich. Das hat der Chef vom Traunsteiner Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Alfons Leitenbacher im Bayernwelle-Interview verraten.
So hat Anfang des Jahrtausends knapp über 4.700 Betriebe in den beiden Landkreisen gegeben. Aktuell sind es knapp 3.950 Bauernhöfe noch. Anders die Situation bei den reinen Milchvieh-Betrieben. Waren es vor fünfzehn Jahren noch etwa 1.480 sind es in diesem Jahr 1.285. Auffallend ist die Anzahl der Kühe, die auf einem Hof versorgt werden. Da ist die Zahl von rund 20 Tieren auf aktuell weit über 300 gestiegen. Laut Leitenbacher sind bei uns die kleinen Betriebe stabiler aufgestellt, weil oft ein Nebenerwerb des Landwirtes dazu kommt.
Trotzdem ist der Strukturwandel auch bei uns zu bemerken, sagt Leitenbacher. Kleine Höfe haben es schwer, die verbliebenen wachsen. Sorgen machen den Bauern die stark sinkenden Erzeugerpreise, vor allem bei der Milch. Das Einkommen ist nicht stabil, dazu kommen ungünstige Arbeitszeiten und eine immer geringer werdende Wertschätzung. Ein richtiges Problem ist, dass es immer mehr Vorschriften zu beachten gibt. Neben der Feld- und Stallarbeit sitzt der Landwirt danach noch Stunden am Computer.
Schuld sind, der Preisverfall bei Milch und Fleisch oder die bürokratischen Hindernisse aus Brüssel. Meistens hören in den beiden Landkreisen die mittelgroßen Betriebe auf. Die stehen oft vor der Frage: Aufhören oder größer werden? Auch in Zukunft wird es weitere Betriebsaufgaben geben, so Leitenbacher.