31.05.17

Benefizaktion für die Frauenhäuser in Traunstein, Rosenheim und Salzburg

Es ist ein absolutes Tabu-Thema – aber leider weit, weit verbreitet: häusliche Gewalt. Immer wieder kommt es vor, dass Frauen in Gewaltbeziehungen feststecken – auch hier bei uns in der Region.

Und das Problem zieht sich quer durch alle Schichten… Das sagt die Leiterin der Krisenwohnung in Traunstein, Anja Preuster. Da finden misshandelte Frauen Zuflucht… also wie in einem Frauenhaus, nur dass die Krisenwohnung kleiner ist.

Finanzielle Unterstützung vom Lions Club Übersee

Der Lions Club-Forum am Chiemsee-Cyber will den Frauenhäusern in der Region helfen. Er organisiert eine Benefiz-Musical-Vorstellung mit dem Salzburger Landestheater. Alle Einnahmen der Vorstellung vom Pfingstsonntag (04. Juni) werden an die Krisenwohnung in Traunstein, sowie die Frauenhäuser in Rosenheim und Salzburg gespendet.

Die gleiche Aktion hat es auch letztes Jahr schon gegeben. 10.000 Euro sind damals zusammengekommen. Jeweils 3.000 Euro sind an die Frauenhäuser in Rosenheim und Salzburg sowie die Krisenwohnung in Traunstein gespendet worden. Die restlichen 1.000 Euro hat der Lions Club an ein Schulprojekt in Südafrika gespendet. Einen ähnlichen Erfolg wünscht sich Club-Präsidentin Simone Pieper-Cuber auch für dieses Jahr. 

Das Geld kann die Krisenwohnung in Traunstein gut gebraucht. Es stehen regelmäßig Neuanschaffungen oder Renovierungsarbeiten an, so Leiterin Anja Preuster.

Was passiert in der Krisenwohnung

In der Krisenwohnung finden Frauen Zuflucht, die aus einer Gewaltbeziehung geflohen sind. Bis die Frauen den Schritt gehen, kann es mitunter sehr lange dauern, sagt Anja Preuster. "Die Frauen halten oft Jahre lang schlimmste Misshandlungen aus. Aber in dem Moment, in dem der Mann anfängt, auch die Kinder zu misshandeln, gehen die Frauen," so Preuster weiter. Die Frauen, die dann in die Krisenwohnung kommen, stammen aus sämtlichen Bevölkerungsschichten.

Die misshandelten Frauen haben große Angst. "Oft trauren Sie sich am Anfang nicht einmal allein einkaufen zu gehen," sagt Anja Preuster. Daher ist es enorm wichtig, dass die Adresse der Krisenwohnung streng geheim bleibt.

In der Krisenwohnung ist Platz für drei Frauen mit ihren Kindern. Jede hat ihr eigenes Zimmer. Zudem gibt´s Gemeinschaftsräume. Während ihres Aufenthalts in der Wohnung werden die Frauen von den Mitarbeitern des Mütterzentrums sowie der Beratungsstelle des Landratsamtes betreut. Auch untereinander helfen sie die betroffenen Frauen. "Manche sind schon weiter und können den anderen Mut zusprechen." Oft entstehen unter den Frauen sogar langjährige Freundschaften.

Auch das Team vom Mütterzentrum hat zum Teil noch lange nach dem Auszug der Frauen aus der Krisenwohnung Kontakt zu ihnen. Manche werden danach sogar zu freilwilligen Mitarbeiterinnen und geben Ihre Erfahrungen weiter.

Hier gibt´s alle Infos zur Krisenwohnung >>

Träger ist das Landratsamt Traunstein >>

Frauen, die von Gewalt betroffen sind und daraus entfliehen wollen, können sich rund um die Uhr unter dieser Nummer melden:

Kontakttelefon: 0861 / 15858

So können Sie der Krisenwohnung helfen

Wenn Sie den von gewaltbetroffenen Frauen und denen, die sich um sie kümmern, helfen wollen, dann können Sie das ganz einfach tun. Besuchen Sie einfach die Musical-Vorstellung von "Joseph" im Salzburger Landestheater am Pfingstsonntag (04. Juni). Alle Einnahme aus den Eintrittsgeldern kommen den Frauenhäusern und der Krisenwohnung zugute.

Hier gibt´s die Tickets >>

Das Musical Joseph

Das Musical erzählt die biblische Geschichte von Josef in Ägypten, auch Joseph der Träumer genannt. Dieser war ein Sohn des Patriarchen Jakob und späterer Berater des ägyptischen Pharaos. Die Erzählerin berichtet vor einer größeren Gruppe Kindern von einer Geschichte aus Kanaan, die vom Blickwinkel der Kinder aus dargestellt wird:

Jakobs Lieblingssohn Joseph wird aus Eifersucht von seinen Brüdern an den reichen Potiphar verkauft. Dessen Ehefrau versucht, den jungen Mann zu verführen, was dazu führt, dass es in Potifars Haushalt Ärger gibt: Joseph wird ins Gefängnis geworfen. Dank seines erfolgreichen Traumdeutens kann Joseph seine Haut retten, indem er den „King“ Pharao vor einer siebenjährigen Hungersnot warnt und Ägypten als Wirtschaftsminister durch diese schwierige Zeit führt. Dabei trifft er seine Brüder wieder und verzeiht ihnen.