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10.09.17

Aschau: Zu Fuß in die Schule mit dem Frischluftbus

Schulbus
Das Sinnbild eines Schulbus, der in der
Realität gar nicht so oft genutzt wird.
(Foto: Pixabay)

Es ist verlockend: 7.30 Uhr am Morgen, die Kinder müssen in die Schule gebracht werden und das möglichst schnell, unkompliziert und sicher. Der Griff zum Autoschlüssel liegt hier für viele am nächsten - doch  man sollte sich aus mehrerlei Hinsicht gegen ihn entscheiden.

„Gas runter – Vorsicht Schulkinder“, so oder so ähnlich lauten ab kommender Woche wieder die Schriftzüge auf den großen Beschilderungen am Straßenrand. Am besten ist es jedoch gleich das Auto zuhause zu lassen und die Kinder zu Fuß zur Schule zu begleiten. Damit spart man sich selbst nicht nur Geld und schützt die Umwelt, sondern man trägt als Elternteil maßgeblich zur Verkehrssicherung bei.

Statistisch gesehen gebe es nämlich deutlich mehr Unfälle bei Kindern, die als Beifahrer ihrer Eltern zur Schule gebracht werden, als bei Kindern, die entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller in die Schule kommen, so Claudia Neumann vom Deutschen Kinderhilfswerk. Deshalb sei es ratsam, die Kinder, wenn möglich, nicht mit dem Auto in die Schule zu bringen. Im Verkehrschaos vor den Schulen gefährde man nicht nur sein eigenes Kind auf dem Rücksitz, sondern auch die anderen Kinder vor dem Schulgelände.

Souveränität im Straßenverkehr lernen

„Souveränität im Straßenverkehr erlangen die Kinder nur, wenn sie auch aktiv daran teilnehmen und Straßen und Wege selbst erkunden. Diese können Eltern schon in den Ferien mit den Kindern vereinbaren und gemeinsam üben – man muss seinen Erstklässler natürlich nicht von Anfang an alleine in die Schule schicken.  Außerdem nehmen Eltern ihren Kindern das Erfolgserlebnis den Schulweg alleine bewältigen zu können. Das ist wichtig für die Persönlichkeit“, so Claudia Neumann.

Um das Verkehrsaufkommen vor allem beim Schulstart so gering wie möglich zu halten, gibt es jedoch Alternativen: Eltern können sich zu Fahrgemeinschaften zusammenschließen, oder auch die Kinder in einen „Laufbus setzen“. Ein Projekt, das es ab kommendem Schuljahr auch in Aschau im Chiemgau geben wird – ins Leben gerufen von Dr. Birgit Böhm, Akademische Rätin am Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie der Technischen Universität München.

Der Frischluftbus als Gesundheitskonzept für Jung und Alt

Der Frischluftbus soll generationenübergreifend wirken und sowohl das Älterwerden bei guter Gesundheit fördern als auch die Leistung der Kinder durch Frischluftaktivität vor dem Schulbeginn steigern. Der Leitsatz lautet „Druck runter  - Aktivität raus“, der sich vor allem auf die Blutdruck-Werte von Senioren und Seniorinnen bezieht. Durch morgendlichen Sport soll die Gesundheit beständig verbessert werden - die Blutdruckwerte sinken dadurch.

Die Sporteinheit geschieht dabei auf sechs verschiedenen Schulwegen, die kartografiert und beschildert werden. Alle sechs Wege sind nicht länger als 2,5 Kilometer, alle 250 Meter gibt es eine Haltestelle und die maximale Gehzeit beträgt nicht länger als 35 Minuten. „Die Wege laufen alle sternförmig zur Schule – die ist dann der Mittelpunkt, an dem sich alle morgens vor Schulbeginn treffen“, so Dr. Böhm.

Das Besondere: Der Frischluftbus soll von Senioren und Seniorinnen in Aschau in Bewegung gesetzt werden, die Schulkinder können sich dann an jeweiligen Haltestellen dem Laufbus anschließen.

Der Frischluftbus in Aschau – in Deutschland einzigartig

Laut Dr. Böhm sei der Frischluftbus in dieser Form außerdem ein einzigartiges Projekt, das es in Deutschland so kein zweites Mal gebe. Denn in ganz Deutschland gebe es keinen Laufbus, der von Senioren und Seniorinnen begleitet wird. Die grundsätzliche Idee eines Laufbus stammt dabei übrigens aus England und Amerika, die beim zu Fuß gehen in die Schule deutlich fortschrittlicher als andere Länder seien.

 „Die Gemeinde steht voll und ganz hinter dem Projekt“, freut sich Dr. Böhm, die auch schon mit negativen Leserbriefen zum Frischluftbus zu kämpfen hatte. Diese seien jedoch laut Dr. Böhm nun Ansporn, um das bestehende Konzept zu überarbeiten und zu verbessern.

60 Senioren und Seniorinnen werden noch gesucht

Gesucht werden dafür insgesamt noch 60 Senioren und Seniorinnen, die sich dem Projekt anschließen wollen. Sie sollen einmal pro Woche mit einem anderen Senior gemeinsam eine Route betreuen, das heißt: Die Aschauer Grundschüler an den Haltestellen abholen und zur Schule bringen. Wer Interesse hat, darf sich jederzeit per E-Mail an Dr. Birgit Böhm oder in der Tourist-Information in Aschau melden. Dr. Böhm ist ebenso jeden Montag und Dienstag zwischen 8.15 Uhr und 11.30 Uhr im Lesesaal der Aschauer Bücherei anzutreffen. 

Die Gesundheit steht beim Frischluftbus absolut im Vordergrund, so Dr. Böhm abschließend. Jedoch sei der Frischluftbus für viele Eltern, die eigentlich selbst gerne ihr Kind zu Fuß zur Schule bringen würden, das Haus aber schon vor ihren Kindern verlassen müssen, eine tolle Alternative. eine tolle Alternative: „Die Eltern sollen bei dem Projekt eigentlich gar nicht so in den Vordergrund gestellt werden – für sie ist es aber natürlich auch ein großer Vorteil zu wissen, dass sie ihre Kinder zu einer bestimmten Uhrzeit einfach zu einer Frischluftbus-Haltestelle bringen können. Der bringt die Kinder dann sicher und zu Fuß in die Schule - und das Auto, das bleibt einfach daheim.“

Angelina Kwoczalla, BW-Redaktion



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