06.04.18
Achtung! Die Amphibien sind wieder unterwegs
Sie sind wieder unterwegs. Mehrere 10.000 davon. Bei Dämmerung übernehmen Sie die heimischen Straßen, klettern über Zäune und keine Polizei kann sie aufhalten. Ihre Namen: Kröte, Lurch und Frosch.
Die Amphibien machen sich wieder auf den Weg zu Teichen, Seeon, Tümpel und Co. Sobald die Temperaturen wieder stiegen, sind diese Tier paarungsbereit und kehren zurück zu den Laich Gewässern.
Bei uns in der Region ist das größte Amphibien-Wandergebiet in ganz Deutschland. Genau ist das im Drei-Seen-Gebiet zwischen Ruhpolding und Reit im Winkl. Hier wandern jährlich bis zu 50.000 Kröten, Frösche und so weiter.
Aber auch im Rest der Region sind die Tiere unterwegs. Deshalb müssen Autofahrer mit Straßensperrungen rechnen. Denn das Auto ist der größte Feind für die Amphibien. Die gehören sowieso schon zu den bedrohten Arten und das muss nicht noch schlimmer gemacht werden.
An vielen Straßen ist so eine Sperrung allerdings nicht möglich. Hier werden Schutzzäune aufgebaut. Dahinter Eimer. Wenn die Tiere also auf dem Weg Richtung Straße sind, krabbeln sie den Zaun entlang und plumpsen früher oder später in so einen Eimer. Dann kommen ehrenamtliche Amphibiensammler ins Spiel. Die sind täglich bei Dämmerung und in den frühen Morgenstunden unterwegs und bringen die Amphibien aus den Eimern, sicher über die Straße.
Deshalb: Wenn Sie ein Straßenschild sehen, dass Sie vor der Krötenwanderung warnt, fahren Sie langsam. Denn die Amphibiensammler könnten unterwegs sein. Außerdem können auch Kröten auf der Straße sitzen und die hopsen auch nicht einfach weg, wenn Sie da entlangfahren.
Auch wenn Sie die Tiere umfahren, sollten Sie nicht schneller als 30 km/h fahren. Denn durch die Druckwellen die das Auto erzeugt, kann der Frosch platzen. Seine Gedärme halten den Druck nämlich nicht aus.
Wo genau, solche Krötenwanderungsgebiete sind und weitere Infos finden Sie auf der Internetseite des BUND Naturschutz.
Hier gibt’s Kontaktdaten, wenn Sie selber so ein Amphibiensammler werden wollen.