22.03.23
Welche Folgen hat die Klinikreform?

Landkreis Traunstein - Sie ist umstritten – die geplante Krankenhausreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Uwe Gretscher als Vorstandschef der heimischen Kliniken-AG blickt den Reformplänen aber recht gelassen entgegen.
Bisher sind erst Grundzüge der Lauterbach-Reformpläne bekannt. Der Minister möchte die Krankenhausversorgung in Zukunft besser machen. Sehr spezielle und schwierige Eingriffe sollen in weniger Kliniken angeboten worden. Dort sollen dafür die absoluten Experten operieren. Das kann allerdings bedeuten, dass gerade kleinere Krankenhäuser auf dem Land in Zukunft viele Angebote nicht mehr aufrecht erhalten können. So befürchtet es der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek und lehnt deshalb die Pläne Lauterbachs ab.
Uwe Gretscher als Vorstandschef der Kliniken Südostbayern AG zeigte sich am Vormittag im Traunsteiner Kreisausschuss recht gelassen. Laut seiner Aussage gehe Lauterbachs Reform in die gleiche Richtung wie die Planungen seiner Kliniken-AG: "Wir sehen uns für all unsere sechs Standorte sehr gut gerüstet - im Bereich der stationären, ambulanten, Akut- und Notfallversorgung, aber auch der fachklinischen Aspekte", so Gretscher im BAYERNWELLE-Interview.
Zur Kliniken Südostbayern AG gehören die sechs kommunalen Krankenhäuser in unserer Region: Traunstein, Trostberg, Ruhpolding, Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Freilassing. Die zentralen Akut- und Notfallkrankenhäuser mit umfassenden Angeboten sollen das Klinikum Traunstein und das geplante Zentralkrankenhaus in Bad Reichenhall werden. Die anderen vier Krankenhäuser spezialisieren sich: Berchtesgaden zum Beispiel weiter auf Orthopädie und Altersmedizin, Ruhpolding soll sich als überregionales Schmerzzentrum etablieren.