20.03.23
Verfahren um Missbrauch verzögert sich

Traunstein - Eigentlich sollte das Landgericht Traunstein nächste Woche die Klage eines Missbrauchsopfers gegen das Erzbistum und Kirchen-Obere verhandeln. Das Gericht gab jetzt aber bekannt, dass dieses Verfahren erst einmal verschoben wird.
Der Kläger ist ein Mann, der angibt, dass er vor Jahrzehnten vom damaligen Garchinger Pfarrer sexuell missbraucht worden sei. Deswegen hat er auf Schadensersatz bzw Schmerzensgeld geklagt: Gegen den entsprechenden Pfarrer, das Erzbistum und mehrere ehemalige Münchner Erzbischöfe. Darunter auch gegen den späteren Papst Benedikt XVI (Joseph Ratzinger). Das Problem: Benedikt ist vor drei Monaten verstorben. Somit kann ER sich nicht mehr vor Gericht verantworten. Es muss also erst ein sogenannter „Rechtsnachfolger“ gefunden werden – also jemand, der sich stattdessen vor Gericht verantworten muss. Und erst wenn diese Person gefunden ist, dann soll das Verfahren gegen sämtliche Beklagte in Traunstein beginnen.
Das Landgericht Traunstein gab inzwischen bekannt, dass der Gerichtstermin am 20. Juli sein soll.