05.07.21
"Schule ohne Rassismus"
Landkreise Traunstein / Berchtesgadener Land - „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ – so darf sich ab sofort die Walter-Mohr-Realschule in Traunreut nennen. Immer mehr Schulen in Bayern bemühen sich um diesen Titel, inzwischen auch einige zwischen Chiemsee und Königssee.
Mehr als 70% der Schüler und Lehrkräfte haben sich an der Walter-Mohr-Realschule in Traunreut freiwillig und schriftlich verpflichtet, dass sie sich aktiv gegen jede Form von Rassismus einsetzen werden. Deutlich mehr sogar, sagen Schüler. "Nahe an die 100 Prozent", sagt Schulleiterin Cornelia Linnhoff. Sie ist stolz darauf, wie an ihrer Schule schon seit Jahren Toleranz und Vielfalt gelebt werden. Viele Schülerinnen und Schüler haben einen Migrationshintergrund. Sie bringen bei verschiedenen Anlässen auch ihre Kultur, ihre Musik oder Bräuche ein. Wobei der Schulleiterin eines wichtig ist: An der Schule wird Deutsch gesprochen, damit sich keine kleinen Grüppchen bilden. "Und das funktioniert", sagt Linnhoff.
Am Freitagvormittag hat die Traunreuter Realschule den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen bekommen. Die Idee hatte eine neunte Klasse der Schule, nachdem sich die Schüler im Deutschunterricht mit Rassismus und Zivilcourage beschäftigt hatten. In Zukunft soll es regelmäßig Veranstaltungen zu Themen wie Rassismus oder Antisemitismus geben. Aber nicht nur gegen Rassismus sollen die Schüler aufstehen, sondern auch gegen alle anderen Formen von Diskriminierung, zum Beispiel Homophobie oder Sexismus.
Bisher gibt es nur wenige Schulen in der Region, die den Titel "Schule ohne Rassismus" tragen. Unter anderem haben Gymnasium und Mittelschule in Berchtesgaden, die Mittelschule in Siegsdorf und das Rottmayr-Gymnasium Laufen das Prädikat in den vergangenen Jahren verliehen bekommen.